Von: luk
Percha – Der aktuelle Stand in Bezug auf die Elektromobilität und die zukünftigen Entwicklungen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung des Südtiroler Wirtschaftsringes, die kürzlich (20.05.2017) in Percha stattgefunden hat. „Elektromobilität schreitet voran. In vielen Ländern hat sich der Marktanteil an Fahrzeugen im letzten Jahr verdoppelt, der große Durchbruch wird in den nächsten Jahren erwartet. Wie kann dieser Durchbruch in Südtirol gelingen? Stimmen die Rahmenbedingungen? Und haben wir überhaupt genügend Stromkapazität? – dies sind nur einige Fragen, die sich uns stellen und auf die heute Antworten erwartet werden können“, betonte eingangs Bezirkspräsident Joachim Reinalter.
Das Pustertal hat mehrere Vorzeigebetriebe, die im Bereich der Elektromobilität bzw. -technik tätig sind. Robert Pohlin, CEO der Firma Elpo, Peter Mölgg, Verantwortlicher für den Bereich Elektroantrieb und Allrad der GKN Driveline in Bruneck und Florian Niedermayr, Verantwortlicher für die Prozesstechnik der Firma Intercable berichteten über die verschiedenen Tätigkeiten ihrer Unternehmen und gaben einen Ausblick auf die anstehenden Entwicklungen. „75 Prozent der Fahrten, die wir durchschnittlich tätigen, bewegen sich innerhalb einer Reichweite von 30 km. Diese Entfernungen können problemlos auch mit einem Elektrofahrzeug getätigt werden. Damit dieses Modell in der breiten Bevölkerung Fuß fasst, ist es Voraussetzung, dass die Infrastruktur – sowohl flächendeckende Ladestationen als auch Stromversorgung – gewährleistet sind“, betonte Pohlin, der seit 3 Jahren ein Elektroauto fährt. Für einen Mix aus verschiedenen Technologien sprach sich Mölgg aus und ging auf einige anstehende Herausforderungen ein, wie die Entwicklung von kleinstmöglichen Batterien oder dem kontaktlosen Aufladen während der Fahrten. Niedermayr betonte die großen Chancen, die sich für Unternehmen in diesem Bereich bieten würden. Forschung, Innovation und eine ständige Weiterentwicklung seien insbesondere im Bereich Automotive wichtig, um auch international erfolgreich sein zu können und Fachkräfte anzulocken. Dies sei aktuell eine große Herausforderung.
Wo steht Südtirol?
Derzeit kursieren in Südtirol rund 200 Elektrofahrzeuge. Damit bis zum Jahr 2020 eine Vielzahl davon wird, hat die Landesregierung ein Maßnahmenpaket genehmigt, das verschiedene Förderungen vorsieht. „Für den Ankauf eines Fahrzeuges gibt es eine Prämie von insgesamt 4.000 Euro, ebenso sind Förderungen für Unternehmen beim Ankauf von Elektromotorrädern, Lastenfahrrädern und Ladestationen vorgesehen. Gemeinsam mit der Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und dem Ausbau der Radwegnetze bilden diese Unterstützungsmaßnahmen die Säulen des Mobilitätskonzeptes des Landes“, informierte Harald Reiterer, Projektleiter Green Mobility Südtirol. Massimo Minighini, technischer Leiter der Landesenergiegesellschaft Alperia ging in seinen Ausführungen auf die technischen Rahmenbedingungen, wie Stromversorgung, das Aufladen und die Bezahlung an den Ladestationen und auf die rechtlichen Rahmenbedingungen ein.
Im Anschluss an den informativen Teil der Veranstaltung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit einige Elektroautos zu testen. Darunter waren: Volkswagen – Auto Brenner, BMW i3 – Auto Ikaro Bozen, Nissan Leave – Bimobil Bruneck, Renault Zoe – Garage Staggl Bruneck und Electrocycles.