Filmprojekte der ersten IDM-Förderrunde des Jahres

Elon Musk, Patricia Highsmith und die Familie Schuen

Montag, 17. März 2025 | 11:22 Uhr

Von: luk

Bozen – Hochspannung, Dramatik und Konflikte: Die zehn Filmprojekte der ersten Förderrunde des Jahres, die von IDM Südtirol finanziert werden, lassen niemanden kalt. Erzählt werden wahre Geschichten wie im Bergsteigerdrama „Bianco“, wie in der True-Crime-Doku-Serie „Master Forger“ über einen großen Kunstbetrug oder in der Doku „Tesla Files“ über die Machenschaften Elon Musks. Gefördert wird aber auch packende Fiction wie der dritte Teil der Fantasy-Serie „Woodwalkers“, der Thriller „Switzerland“ um Krimiautorin Patricia Highsmith, gespielt von Oscar-Preisträgerin Helen Mirren, der Spielfilm „Spaziergang nach Syrakus“ über eine Flucht aus der DDR oder das Drama „Elisa – Io la volevo uccidere“ mit Barbara Ronchi in der Hauptrolle, in dem sich eine Mörderin ihrer Vergangenheit stellt. Ein typisch Südtiroler Thema behandelt schließlich die Dokumentation „Die Familie Schuen – Ladinien, Kleine Heimat, große Welt“. Für die zehn Projekte soll über 50 Tage in Südtirol gedreht werden, knapp vier Millionen Euro Wertschöpfung bleiben dabei im Land.

„Fünf Spielfilme und vier Dokumentarfilme sowie eine Doku-Serie werden in dieser ersten Förderrunde des Jahres von uns unterstützt, acht davon in der Produktion und zwei in der Produktionsvorbereitung“, sagt Vera Leonardelli, Direktorin Business Development von IDM. „Fünf der unterstützten Projekte kommen aus Deutschland und eines aus Österreich. Weitere vier kommen aus Italien, davon eines aus Südtirol. Es handelt sich um die neue Dokumentation des renommierten Bozner Filmemachers Andreas Pichler.“

„Tesla Files“ ist das nunmehr achte Filmprojekt von Andreas Pichler, das von IDM gefördert wird. In der neuesten Dokumentation nimmt sich der preisgekrönte Dokufilmer gemeinsam mit den ebenso vielfach ausgezeichneten Investigativ-Produzenten von Beetz Brothers film production Elon Musks Automarke Tesla vor. Sie illustrieren in der Dokumentation anhand eines massives Datenlecks, das dem deutschen Handelsblatt zugespielt wurde, die inneren Abläufe von Tesla und das gefährliche Spiel des Autobauers und seines Gründers mit unserer Sicherheit und unseren Werten.

Ebenso Südtiroler Beteiligung gibt es bei „Woodwalkers“ – einem Fantasyfilm für die ganze Familie, der nunmehr bei Teil 3 angekommen ist. Von Anfang an mit dabei als Koproduzent neben blue eyes Fiction, Studiocanal Film Production, DOR FILM und Adler Entertainment ist die Pfitscher Produktionsfirma Filmvergnuegen. Die Serie basiert auf der berühmten Romanreihe von Katja Brandis und erzählt die Abenteuer des Gestaltwandlers Carag. Gedreht wird unter der Regie von Jan Fehse und nach dem Drehbuch von Gerrit Hermans voraussichtlich ab August auch in Südtirol.

Eher an ein erwachseneres Publikum richtet sich „Switzerland“ des renommierten niederländischen Regisseurs Anton Corbjin, ein Thriller über die letzten Tage von Patricia Highsmith. Diese verbringt sie zurückgezogen in den Schweizer Bergen – bis sie vom jungen Edward Ridgeway gestört wird, der sie zu einem allerletzten Roman überreden soll. Verkörpert wird die berühmte Krimiautorin von keiner Geringeren als Oscar-Preisträgerin Helen Mirren.

Ein weiteres gefördertes Spielfilmprojekt kommt aus der Feder der vielfach ausgezeichneten Drehbuchautorin Heide Schwochow und ihres Mannes Rainer. Lars Jessen verfilmt das Drama „Spaziergang nach Syrakus“, in dem der Rostocker Paul Gompitz seine Flucht aus der DDR plant. Fünf Drehtage sollen die Filmcrew auch nach Bozen und Meran führen.

Elisa Zanetti hat ihre Schwester ermordet und anschließend verbrannt und sitzt in der experimentellen Strafanstalt Moncaldo. Regisseur Leonardo Di Costanzo erzählt in seinem Filmdrama „Elisa – Io la volevo uccidere“ davon, wie sich die Mörderin in einem schmerzhaften Prozess der Vergangenheit öffnet – nicht, um die Tat aufzuklären, sondern um die Täterin wieder zurück ins Leben zu holen. In der Hauptrolle zu sehen ist Barbara Ronchi.

Voraussichtlich an 18 Tagen werden in Südtirol Szenen für „Bianco“ von Daniele Vicari abgedreht. Darin wird eine der schwierigsten Alpinexpeditionen der sechziger Jahre verfilmt – die Besteigung des Zentralpfeilers von Frêney am Mont Blanc. Die aus sieben Kletterern bestehende Truppe startet voller Optimismus und Freude, aber dann verwandelt sich der Aufstieg in eine Tragödie, die nur drei der Männer überleben werden.

Ladinien mit seiner Sprache, Musik und seinen Traditionen steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilms „Die Familie Schuen – Ladinien, Kleine Heimat, große Welt“ von Wolfgang Moser. Vorgestellt werden die Musikerfamilie Schuen und weitere Autor:innen, Schriftsteller:innen und Dozenten:innen aus Ladinien. Moser untersucht in seinem Film Fragen der Identität und Kultur und wie man diese angesichts von Tourismus und neuen Mitbewohner:innen bewahren kann.

Das einzige Serienprojekt im ersten Call handelt von einem der größten Kunstbetrugsfälle in Deutschland rund um einen Galeristen, einen extravaganten deutschen Graf und einen mysteriösen niederländischen Fälscher sowie über 1.000 Bronzestatuen des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti. Die Doku-Serie „Master Forger“ von Stefano Strocchi vermischt True-Crime- mit Thriller-Elementen und wird u.a. an sechs Drehtagen in Südtirol realisiert, mit vielen lokalen Filmschaffenden in verantwortungsvollen Positionen, die den ganzen Dreh über an der Produktion mitarbeiten.

Zwei Filmprojekte erhalten eine Produktionsvorbereitungsförderung. Die Regisseurin Martina Valentina Baumgartner zeichnet in ihrem Dokumentarfilmprojekt „Baumi – ein Portät über das was bleibt“ das Leben und Wirken ihres Vaters Karl Baumgartner nach, eines der renommiertesten Filmproduzenten Südtirols. Zahlreiche Freunde und Weggefährten kommen dabei zu Wort. In „Limbs of one Body“ begleitet Kaspar Panizza den Erfolg der beiden Schwestern und Radrennfahrerinnen Fariba und Yulduz, die nach ihrer Flucht aus ihrem Heimatland Afghanistan das Training wieder aufnahmen und für ihr Land bei den Olympischen Spielen in Paris antraten. Gleichzeitig steht aber ihr Vater in Deutschland vor einem langwierigen Asylverfahren und die Mutter und Geschwister, die in Afghanistan zurückgeblieben sind, befinden sich aufgrund des Erfolgs der beiden Mädchen in Gefahr.

Bezirk: Bozen

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