Steuern gleichen Preisrückgang wieder aus

Ende staatlicher Unterstützungen lässt Strompreise steigen

Montag, 28. Oktober 2024 | 13:33 Uhr

Von: apa

Durch das Auslaufen staatlicher Hilfen und Steuererleichterungen sind die durchschnittlichen Strompreise, die Haushalte in der Europäischen Union (EU) zahlen, im ersten Halbjahr 2024 leicht gestiegen. Das geht aus Zahlen hervor, die die EU-Statistikbehörde Eurostat am Montag veröffentlicht hat. In Österreich sind die Strompreise gesunken, aber auch hierzulande gehen die Nettokosten schneller zurück als die Bruttopreise inklusive Steuern.

Laut Eurostat sind in der EU die durchschnittlichen Kosten für “Energie, Lieferung und Netzwerkdienstleistungen” (durchschnittlicher Nettopreis; Anm.) von der zweiten Jahreshälfte 2023 auf das erste Halbjahr heuer um zwei Prozent gesunken; brutto sei der Preis pro 100 kWh aber im Durchschnitt von 28,3 auf 28,9 Euro gestiegen.

Die höchsten Bruttopreise zahlten Haushalte in Deutschland, gefolgt von jenen in Irland und Dänemark. Am billigsten war der Strom für die Haushalte in Ungarn, Bulgarien und Malta. Österreich befindet sich im europäischen Mittelfeld, gehörte in den ersten sechs Monaten 2024 aber zu den fünf Ländern, in denen die Steuern und Abgaben (ohne Mehrwertsteuer, Anm.) nach wie vor negativ sind – also preissenkend wirken. Neben Österreich ist dies in Irland, Lettland, Luxemburg und den Niederlanden der Fall.

Pro 100 kWh seien sie Strompreise für Haushalte hierzulande von 27,5 Euro in der zweiten Hälfte 2023 auf 27,3 Euro im ersten Halbjahr 2024 gesunken – das entspricht einem Rückgang von etwa 0,6 Prozent. Ohne Steuern gab es allerdings einen Rückgang um fast 1,5 Prozent.

Mit Blick auf die durchschnittlichen Gaspreise zeichnet Eurostat dann ein ähnliches Bild. Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2023 zahlen die EU-Haushalte für Gas um 7 Prozent weniger – ohne Steuern wäre das Minus mit zwölf Prozent noch stärker ausgefallen. In 15 EU-Staaten seien die Brutto-Gaspreise für Haushalte im Schnitt gefallen. In Litauen habe es mit 60 Prozent den stärksten Rückgang gegeben. In einigen Staaten wie Italien (+16 Prozent), Frankreich (+13 Prozent) oder Rumänien (+7 Prozent) gab es von der ersten Hälfte 2023 zur ersten Hälfte 2024 hingegen einen Preisanstieg.

Kommentare

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1 Kommentar auf "Ende staatlicher Unterstützungen lässt Strompreise steigen"


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N. G.
N. G.
Kinig
2 h 32 Min

Na ja, wenn Italien irgendwo Geld verteilt dann wirds woanders wieder rein geholt. Das müsste bei den Schulden die es hat jedem klar sein. Umverteilung nennt sich das.
Obwohl, man geht in dem Fall ja nur auf Normal Zustand zurück.

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