Von: mk
Bozen – Die Preise für Strom und Gas sind in den letzten Monaten mit einem Anstieg um 300 bis 400 Prozent explodiert. Gar einige energieintensive Unternehmen mussten in Italien aufgrund dieser Preissteigerungen ihre Produktion einschränken und teilweise auch bereits stilllegen. „Jegliche Unterstützung ist in der aktuellen Situation wichtig, in Anbetracht der enormen Steigerungen handelt es sich jedoch, auch im Vergleich zu den Maßnahmen in den europäischen Nachbarländern wie Frankreich und Deutschland, nur um minimale Eingriffe“, so der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Heiner Oberrauch.
„Es braucht eine gemeinsame europäische Strategie, die den Übergang von fossiler auf erneuerbare Energie beschleunigt“, ist Oberrauch überzeugt. „Die Preise für fossile Energie werden aufgrund des Klimawandels teurer werden. Wir müssen uns alle gemeinsam für den notwendigen Energiewandel in erneuerbare Quellen einsetzen, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Wir werden dies aber nur schaffen, wenn wir eine saubere Energie garantieren können, zugleich aber Versorgungssicherheit und bezahlbare Preise für Unternehmen und Familien.“
Auf diesem Weg muss Europa bestmöglich die eigenen Stärken nutzen: „In Italien“ – so Oberrauch – „gibt es vor allem bei Solar- und Windkraft ein großes Potenzial. Hier fehlen aber ein Plan für die Zukunft und eine mutige Umsetzung. Dazu kommt die hohe Bereitschaft der Unternehmen, in neue Lösungen zu investieren. Diese betreffen eine immer energieeffizientere Industrieproduktion, aber auch neue Energieformen wie grüner Wasserstoff, der aufgrund der großen Sonneneinstrahlung im Süden Italiens vorteilhaft hergestellt werden kann.“
Oberrauch ergänzt: “Der Energiewandel ist unerlässlich, und als Unternehmen müssen wir unseren Teil leisten. Es braucht bedeutende Investitionen, auch von Seiten der öffentlichen Hand. Wir müssen eine immer effizientere und leistungsfähigere Infrastruktur schaffen und in Stromnetze investieren, die die Einspeisung und den Transport von erneuerbarer Energie sicherstellen. Zugleich müssen aber auch private Investitionen gefördert werden. In diesem Zusammenhang sind die Mittel des PNRR eine einmalige Chance. Zudem müssen wir die bürokratischen Auflagen vereinfachen, um die notwendigen Investitionen in saubere Energie machbar zu machen und zu beschleunigen.“