Von: luk
Bozen – Mit beeindruckender Energie und einer klaren Vision für die Zukunft fand kürzlich die diesjährige Generalversammlung des Vereins der Südtiroler Wanderleiter/Wanderführer statt. Unter dem Vorsitz von Imma Morandell trafen sich die zahlreich erschienenen Mitglieder im “Salewa World” in Bozen. Der konstruktive Austausch mit den Anwesenden und der umfassende Jahresrückblick der Präsidentin führten zu neuen Impulsen und Ideen zur strategischen Weiterentwicklung des Vereins.
Die Veranstaltung war interessant gestaltet, zum einen durch die Präsentation der beachtlichen Jahresbilanz und zum anderen durch das fundierte und Vertrauen erweckende Impulsreferat, das wichtige Denkanstöße für die kommenden Jahre darlegte.
Rückblick auf ein intensives Vereinsjahr
Im Rahmen ihres Tätigkeitsberichts präsentierte die Vorsitzende Imma Morandell zusammen mit den Ausschussmitgliedern einen eindrucksvollen Überblick über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. “Die Südtiroler Wanderleiter sind mittlerweile zu einer festen Größe im touristischen Angebot des Landes geworden. Tausende geführte Wanderungen, zahlreiche Weiterbildungen, enge Kooperationen mit Tourismusvereinen und die aktive Mitgestaltung bei landesweiten Veranstaltungen unterstreichen die Vielseitigkeit und Professionalität des Berufsstandes” erklärte Morandell in ihrem ausführlichen Bericht.
Besonders hervorgehoben wurde die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Landesberufskammer der Berg- und Skiführer Südtirols, die sich als sehr zielführend erwiesen hat. Die Landesberufskammer der Berg- und Skiführer führt laut Gesetz das Sonderverzeichnis der Südtiroler Wanderleiter/Wanderführer. „Alle gesetzlichen Belange, wie etwa Lizenzen und Landesprüfungen sind exklusiver Aufgabenbereich der Landesberufskammer. Der Verein der Südtiroler Wanderleiter/Wanderführer hingegen versteht sich in erster Linie als Plattform und Partner ihrer aktiven Mitglieder die auch gleichzeitig im Sonderverzeichnis eingetragen sind. Zur Unterstützung der Kommunikation untereinander, für die Beschaffung und Verteilung der einheitlich erkennbaren Berufsbekleidung und das Marketing“, betonte Morandell. Die klare Aufgabenverteilung zwischen Berufskammer und Verein habe sich bewährt und ermögliche eine konstruktive Ergänzung der jeweiligen Kompetenzen.
Auch die regelmäßige und kontinuierliche Weiterbildung der Mitglieder, der zunehmende Bekanntheitsgrad des offiziellen und geschützten Wanderführer-Labels und der charakteristischen Berufsbekleidung für alle eingetragenen Wanderleiter wurden als Meilensteine gewürdigt und zählen mittlerweile als anerkanntes Qualitätszeichen für natur- und kulturorientiertes Wandern in Südtirol.
Impulsreferat: Tourismus im Wandel
Ein besonderer Höhepunkt der Versammlung war das Impulsreferat von Dr. Wolfgang Töchterle, dem Marketingdirektor der IDM Südtirol. In seinem Vortrag beleuchtete er die bevorstehenden Herausforderungen des Südtiroler Tourismus. Themen wie Nachhaltigkeit, authentische Erlebnisse, die Positionierung im internationalen Wettbewerb, sowie die zunehmende Bedeutung regionaler Identität und professioneller Gästebetreuung standen im Mittelpunkt. Töchterle hob hervor, wie zertifizierte, geprüfte sowie ortskundige Wanderleiter eine Schlüsselrolle im zukünftigen touristischen Angebot einnehmen können. Besonders betonte er die emotionale Vermittlung von Natur- und Kulturerlebnissen und würdigte den Verein als wertvollen Bestandteil der touristischen Dienstleistungskette. Viele Mitglieder nutzten im Anschluss die Gelegenheit zu einem angeregten Austausch mit Töchterle und brachten eigene Ideen ein.
Ausblick: Kooperationen, Sichtbarkeit und Qualität
Zum Abschluss gab der Vorstand einen Ausblick auf die kommenden Projekte. Im Fokus stehen unter anderem die weitere Stärkung des Wanderführer-Profils, die klare Positionierung der Berufsfigur des Wanderleiters, Kooperationen mit Tourismusorganisationen sowie Tourismuspartnern, gezielte Marketinginitiativen und einheitliche Außendarstellung. Auch die Partnerschaften mit etablierten Firmen wie Salewa, Leki und Luis Trenker wurden stark gelobt und es soll in diese Richtung weitergearbeitet werden. Zudem soll die Präsenz in den sozialen Medien verstärkt und die Anbindung an die Dachmarke Südtirol in der öffentlichen Wahrnehmung weiter verbessert werden, als wichtiger Schritt zur langfristigen Sicherung der Sichtbarkeit und Qualität.
Neuwahlen: Kontinuität trifft frischen Wind
Im Rahmen der Versammlung wurden auch die statutengemäßen Neuwahlen des Vereinsvorstandes durchgeführt. Die Vorsitzende Imma Morandell sowie nahezu alle bisherigen Ausschussmitglieder wurden bestätigt. Dies ist ein deutliches Zeichen für den starken Rückhalt innerhalb des Vereins. Gleichzeitig bereichern zwei neue Mitglieder künftig das Gremium mit frischen Impulsen. Die gelungene Mischung von Erfahrung und neuen Perspektiven wurde von den Anwesenden durchwegs positiv aufgenommen. Dem neuen Vorstand, der die Geschicke des Vereins in den kommenden Jahren lenken wird, gehören an: Imma Morandell, Günther Vettori, Sybille Maack, Martin Martinelli, Patrick Stuflesser, Marina Mach und Natascha Cosso Kristler. Nicht mehr zur Verfügung gestellt haben sich Manfred Calliari und Christl Dissertori, denen für ihre geleistete Arbeit großer Dank gebührt. In der ersten konstituierenden Sitzung wurde Morandell zur Vorsitzenden bestätigt und Vettori zum Stellvertreter ernannt.
Wortmeldungen und politische Appelle
Unter den zahlreich eingetroffenen Ehrengästen meldete sich unter anderem Thomas Zelger, Präsident der Landesberufskammer der Berg- und Skiführer Südtirols, zu Wort. Er lobte das große Engagement des aktuellen Vorstandes und den eingeschlagenen Weg des Vereins. Man werde sich auch weiterhin gemeinsam für die Anerkennung der Berufsfigur einsetzen und die politische Wertschätzung anstreben. In den allgemeinen Wortmeldungen wurde zudem Richtung Politik ein wichtiger Appell laut. Angesichts der mittlerweile fast 500 eingetragenen Wanderleiter im Sonderverzeichnis sei es an der Zeit, dieser Berufsgruppe endlich die gebührende Anerkennung zu schenken und das längst überfällige Landesgesetz zur Absicherung der Tätigkeit den heute aktuellen Gegebenheiten und Bedürfnissen anzupassen.
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