Von: luk
Bozen – Konkrete Vorschläge für den Bürokratieabbau machten zahlreiche Unterlandler Handwerker gestern bei einem Treffen mit Landesrätin Waltraud Deeg, dem Landtagsabgeordneten Oswald Schiefer sowie dem Generalsekretär der Handelskammer Alfred Aberer.
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Südtirols Handwerksbetriebe leiden nach wie vor unter den unzähligen Bürokratieauflagen. Um ein weiteres Mal alternative Lösungen und mögliche Vereinfachungen aufzuzeigen, haben mehrere Handwerksunternehmer aus dem Unterland die Landesrätin Waltraud Deeg, den Landtagsabgeordneten Oswald Schiefer und den Generalsekretär der Handelskammer Alfred Aberer zu einem Treffen nach Auer eingeladen. „Es gibt viele Bereiche, in denen schon kleine Änderungen große Entlastungen bedeuten würden. So zum Beispiel was die Fälligkeiten von Kontrollen betrifft. Warum können die Fristen der Lärm- und Staubmessung, des Blitzschutzes oder der Erdungsmessung nicht angeglichen werden? Vereinfacht werden sollte auch das Formular für die Zusatzgenehmigung der Beschäftigung von Minderjährigen“, beklagte die lvh-Ortsobfrau von Auer Johanna Falser. Ein effizienter Bürokratieabbau könne laut Deeg durch die Digitalisierung gelingen. Besonders durch den Datenabgleich und die Nutzung derselben Datenbanken sollte der Informationsaustausch unter den Ämtern erleichtert und somit die bürokratischen Auflagen für Betriebe reduziert werden.
Kernthema waren auch die öffentlichen Ausschreibungen und der damit zusammenhängende Wunsch nach mehr Direktvergabe. Hilfreich wäre die Einführung weiterer Schwellenwerte oder die Möglichkeit, dass öffentliche Institutionen einen größeren Sammelbestellgutschein ausstellen können, damit nicht bei jeder kleinen Bestellung eine elektronische Fakturierung erforderlich ist, so der Vorschlag der anwesenden Handwerker. Für mehr Direktvergabe und die Optimierung der Vorgehensweise sprach sich auch der Landtagsabgeordnete Oswald Schiefer aus.
Eine weitere Belastung stellen für Südtirols Betriebe immer wieder die obligatorischen Umfragen wie jene des ASTAT dar. Aberer wird in diesem Zusammenhang die Möglichkeit der Überarbeitung der Handelsregisterdaten überprüfen, damit diese direkt an das ASTAT übermittelt werden können. Diesbezüglich soll demnächst ein Treffen mit Amtsdirektor des ASTAT Timon Gärtner und der Handelskammer stattfindet. Landesrätin Deeg begrüßte diesen Vorschlag.