Von: luk
Bozen – In Südtirol sorgt die Erhöhung der Bußgelder für Schwarzfahrer im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr für Gesprächsstoff. Seit dem 1. November letzten Jahres wurden die Strafen von 30 auf 90 Euro angehoben.
Dies war offenbar nötig, denn es waren immer mehr Schwarzfahrer unterwegs: Zwischen Januar 2023 und Ende Oktober 2024 wurden insgesamt 22.634 Bußgelder verhängt, was einem Durchschnitt von rund 1.028 Strafen pro Monat und etwa 34 Fällen täglich entspricht. In diesen 22 Monaten wurden Strafen in Höhe von rund einer Million Euro ausgestellt, berichtet die Zeitung Alto Adige.
Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, legte in einer Antwort auf eine Anfrage der Süd-Tiroler Freiheit detaillierte Zahlen vor. Bei den regionalen Zugverbindungen wurden allein zwischen Sad und Trenitalia 5.651 Bußgelder im Wert von 50.778 Euro verhängt (Jänner 2023 bis Oktober 2024). Im Jahr 2022 wurden für den Zugverkehr in der Provinz insgesamt 1.795 Strafen zu 23.719 Euro fällig.
Besonders auffällig ist die Situation bei den Bussen. Während auf den extraurbanen Linien, bei denen der Fahrgast in der Regel direkt beim Einsteigen kontrolliert und bezahlt wird, 1.748 Strafen zu einem Gesamtbetrag von 90.877 Euro registriert wurden, zeigt sich bei den urbanen Linien ein weitaus höheres Bußgeldaufkommen. In den 22 Monaten wurden hier 15.235 Bußgelder verhängt – insgesamt 853.000 Euro.
Neben den verstärkten Kontrollen, die seit Herbst auch von einer speziellen Kontroll-Einheit der Strutture Trasporto Alto Adige (Sta) durchgeführt werden, zielt die Maßnahme darauf ab, die Zahl der Schwarzfahrer nachhaltig zu reduzieren. So konnten allein im November 2024 107 Fälle von Ticketverweigerung mit einem Bußgeld von insgesamt 15.185 Euro erfasst werden.
Mit der Erhöhung der Bußgelder und den verstärkten Kontrollen soll künftig erreicht werden, dass mehr Fahrgäste den Ticketkauf nicht umgehen und somit der “Schwarzverkehr” effektiv eingedämmt wird. Ob diese Maßnahmen zu einer signifikanten Reduktion der Vergehen führen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
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