Von: sr
Terlan – Die Kellerei Terlan ist traditionell die erste Kellerei Südtirols, die mit der Weinlese beginnt. Morgen, also rund zehn Tage später als im Vorjahr, werden die ersten Sauvignon-Trauben geerntet. Die Prognose des Kellermeisters Rudi Kofler: „Wir erwarten uns einen spannenden und qualitativ guten Jahrgang.“
An Herausforderungen war der Jahrgang nicht arm – insbesondere wegen des instabilen Wetters. „Die überdurchschnittliche Feuchtigkeit im launischen Sommer 2016 hat zu einigen Problemen in den Weinbergen geführt. Der Pilzdruck war sehr hoch, zum Beispiel durch Peronospora. Nur durch eine sehr genaue Beobachtung der Reben und gezielte Maßnahmen konnten wir größere Schäden abwenden.“
Wie ein Segen seien schließlich die vergangenen Wochen gewesen: „Die Zeit unmittelbar vor der Ernte ist ungemein wichtig. Das warme und trockene Wetter hat wieder Ruhe hineingebracht, weshalb wir was die weißen Sorten betrifft sehr optimistisch sind. Den Anfang macht die Sorte Sauvignon, gegen Ende der Woche beginnen wir dann mit der Lese der Weißburgunder-Trauben.“ Die Qualität sei laut Messungen gut: „Die Säure- und Zuckerwerte sind vielversprechend, der pH-Wert ist niedrig. Das ist die Grundlage für saftige, lebendige und vielschichtige Weißweine mit einem vielversprechenden Entwicklungspotenzial.“ Der Blauburgunder als erste Rotweinsorte wird laut Kofler in rund zwei Wochen gelesen: „Wenn es vom Wetter her ähnlich günstig bleibt, dürfte der Jahrgang auch für die Rotweine gut werden“, so seine Prognose.
Was den Ertrag betrifft, liegt man in Terlan auf dem Niveau von Durchschnittsjahren. „Wir haben angestrebte Erntemengen, die wir auch erreichen werden. Sie sind klar auf den Qualitätsaspekt ausgerichtet– besonders viel zu produzieren, entspricht nicht unserer Philosophie“, so der Önologe der meistprämierten Kellerei Südtirols.
Die Kellerei Terlan setzt jährlich rund 1,4 Millionen Flaschen – davon 70 Prozent Weißweine – ab und ist weltweit für ihre langlebigen, mineralischen Tropfen bekannt.