Von: mk
Bozen – Der Zugang zu Finanzierungsmitteln ist für die Gründung oder Erweiterung eines Unternehmens unverzichtbar. Die Europäische Union bietet Kleinunternehmen unterschiedliche Arten von Finanzierungshilfen von Zuschüssen über Kredite bis hin zu Garantien. Der Haken: Die Programme sind für einen kleinen Betrieb viel zu komplex, die vorgeschriebenen Mindestinvestitionsbeträge zu hoch und sie setzen meistens Forschungs- und Entwicklungstätigkeit voraus. Der Zugang zu diesen Fördergeldern über lokale Finanzinstitute soll laut EU nun vereinfacht werden.
Vor rund einem Jahr hat die europäische Kommission eine hochrangige Gruppe eingesetzt, die Lösungsvorschläge für einen leichteren Zugang zu den EU-Fördermitteln für KMU ausarbeiten sollte. Fakt ist, dass die Europäische Union Unternehmen vielfältige Programme anbietet, die über die lokalen Bankinstitute abgewickelt werden können. Bis heute sind die zur Verfügung stehenden Geldmittel aber noch nicht bei den KMUs angekommen: zum einen weil die Programme äußerst komplex sind und zum anderen, weil den Banken die Weitergabe der Finanzmittel aufgrund von rigorosen Bestimmungen durch Basel III extrem erschwert wird. „EU-Förderinstrumente könnten wesentlich dazu beitragen, die Investitionstätigkeit der Unternehmen in Südtirol anzukurbeln, allerdings müssen derartige Finanzierungsformen auch konkret nutzbar sein. Dies bedeutet auch, dass vorab spezielle Rechtsrahmen für die kleinen Banken definiert werden müssen, damit diese das Geld an die KMUs weiterreichen können“, unterstreicht der Präsident im Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister Gert Lanz.
Letzte Woche hat auch der europäische Dachverband UEAPME darauf hingewiesen, dass die einzige Möglichkeit, EU-Fördergelder zugunsten von KMUs weiterzugeben, die Strukturfonds und die lokalen Banken sind. Der lvh appelliert sowohl an die Europäische Union, den entsprechenden Rechtsrahmen für Finanzinstitute zu schaffen, als auch an die Banken selbst, die Fördergelder in vereinfachter Form zugänglich zu machen.