Von: luk
Brüssel – 20 junge Erwachsene aus Tirol, Südtirol und dem Trentino haben auf Einladung der Euregio-Akademie die Institutionen der Europäischen Union kennen gelernt.
Die Exkursion nach Brüssel wurde vom Gemeinsamen Euregio-Büro in Bozen und von der Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Brüssel geplant und organisiert.
Die Euregio-Akademie hat es sich nach zwei Seminarwochenenden – im März in Pieve Tesino und im April auf Schloss Tirol bei Meran – bei ihrer Brüssel-Reise zum Ziel gesetzt, das heutige Europa aus dem Zentrum der Macht besser kennen- und verstehen zu lernen. Auch der historische Kontext zur Entstehung Europas und der umfangreiche Verwaltungsapparat der EU-Institutionen wurden von den Teilnehmern im Laufe der drei Tage unter die Lupe genommen. Besonderes Interesse galt dabei den zahlreichen Möglichkeiten, Praktika entweder bei den EU-Institutionen oder im Rahmen der Vertretung der Europaregion in Brüssel zu absolvieren.
Die Reihe der Besuche begann mit einer Begrüßung durch die Direktoren der Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino Richard Seeber, Vesna Caminades und Valeria Liverini, auf die eine Führung in die Europäische Kommission folgte. Anschließend erzählte der gebürtige Südtiroler Markus Warasin, der seit Jahresbeginn zum Kabinett von Parlamentspräsident Tajani zählt und ihn in Minderheitenfragen berät, über seine Erfahrungen bei der Arbeit im Europäischen Parlament. Am zweiten Tag besuchten die Studenten den Europäischen Ausschuss der Regionen und das Haus der Europäischen Geschichte. Durch die Trentinerin Chiara Bolner erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die Arbeit der Europäischen Kommission und in die Initiativen der Generaldirektion AGRI über das EU- Qualitätslogo. Am Nachmittag folgten mit dem Treffen mit den EU-Parlamentariern Karoline Graswander-Hainz aus Tirol und Herbert Dorfmann aus Südtirol zwei Höhepunkte der Reise. Der geplante Besuch des Parlamentariums musste kurzfristig wegen des terroristischen Anschlags in Brüssel abgesagt werden.
Am dritten und letzten Tag schilderte Carmen Schmidle den Alltag und die Arbeitsweise des Ausschusses der Regionen und gab so tiefgehende Einblicke in diese gerade für die Europaregion wichtige EU-Institution. Denn das Instrument des Europäischen Verbundes für Territoriale Zusammenarbeit EVTZ)wurde 2006 mit politischer Unterstützung durch den Ausschuss der Regionen vom Europäischen Parlament und dem Rat geschaffen. Erst dadurch wurde es den regionalen und lokalen Gebietskörperschaften in den einzelnen Mitgliedstaaten ermöglicht, eine wirksame Zusammenarbeit zu gestalten, bei welcher der Ausschuss der Regionen eine beratende und unterstützende Position einnimmt.
Die Idee zur Euregio-Akademie ist auf Initiative der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino in Zusammenarbeit mit der Alcide-De-Gasperi-Stiftung in Trient entstanden. Sie richtet sich an Studierende und junge Erwachsene, die bereits ihr Berufsleben begonnen haben. Nach einer ersten Auflage im Jahr 2014/15 fand die Euregio-Akademie heuer zum zweiten Mal statt.