Von: luk
Sterzing – Heute fiel in Innsbruck der Startschuss der Euregio Tour für Transplantierte. Den ersten Zwischenstopp gab es für die rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Krankenhaus Sterzing, wo sie von Generaldirektor Christian Kofler wärmstens empfangen wurden.
Die Euregio Tour für Transplantierte führt jedes Jahr über wechselnde Routen in drei Tagesetappen von Innsbruck nach Arco und findet bereits zum 21. Mal statt. In diesem Jahr führt die erste Etappe von Innsbruck über Sterzing und den Jaufenpass nach St. Martin in Passeier. Am nächsten Tag geht es über Meran nach Bozen weiter nach Andalo im Trentino. Die Schlussetappe führt dann von Andalo über den Passo del Ballino nach Arco. Insgesamt legen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den drei Tagen diesmal 265 Kilometer und 4.200 Höhenmeter zurück.
Am heutigen ersten Etappentag machte der Radtross auf seinem Weg nach Süden am Krankenhaus Sterzing Halt, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Generaldirektor Christian Kofler, Bezirksdirektorin Elisabeth Montel sowie dem ärztlichen Verantwortlichen des Krankenhauses Sterzing, Michael Engl, empfangen wurden.
Generaldirektor Christian Kofler unterstrich beim Treffen mit den Transplant-Sportlern die Wichtigkeit der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure: „Die Organspende ist in Südtirol landesweit organisiert, besonders wichtig ist aber die grenz- und provinzübergreifende Zusammenarbeit mit Österreich über Eurotransplant sowie dem italienischen Nationalen Zentrum für Transplantation. Denn gerade im Bereich Transplantation ist Kooperation der Schlüssel zum Erfolg. Je größer der Spender-Pool, umso wahrscheinlicher ist es, dass Patientinnen und Patienten, die auf ein geeignetes Spenderorgan warten, dieses erhalten.“
Nach einem kurzen gemeinsamen Mittagessen in der Kantine des Krankenhauses Sterzing mit Generaldirektor, Bezirksdirektorin und ärztlichem Verantwortlichen, machten sich die Radsportler gestärkt auf in Richtung Jaufenpass mit Ziel Passeiertal. Der veranstaltende Transplant Sport Club möchte mit der Euregio Transplant Tour zeigen, dass auch Personen, die eine Transplantation hinter sich haben, weiterhin ein sportlich sehr aktives Leben führen und beeindruckende sportliche Leistungen erbringen können. Gleichzeitig soll mit dieser Veranstaltung die Bevölkerung der Euregio auf die Wichtigkeit der Organspende aufmerksam gemacht und dazu aufgerufen werden, eine positive Willenserklärung zur Organspende abzugeben.
Die Tour
Die Euregio Transplant Tour – die in diesem Jahr vom 28. bis 30. Juni stattfindet – ist als grenzüberschreitende Radveranstaltung konzipiert, die durch die drei Euregio-Regionen Tirol, Südtirol und Trentino führt. Daran teilnehmen können sowohl transplantierte als auch nicht-transplantierte Sportler sowie Unterstützer. Wieder mit dabei sind auch diesmal der Präsident des Transplant Sport Clubs, Marco Panizza (Trentino), und Vizepräsident Eugen Vikoler (Südtirol). Unterstützt wird das Organisationsteam von Stephan Eschertzhuber, Primar der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Landeskrankenhaus Hall (Tirol), sowie Marc Kaufmann, Direktion für Notfall-, Anästhesie und Intensivmedizin im Südtiroler Sanitätsbetrieb und Landeskoordinator für Transplantation der Provinz Bozen. Auch sie nehmen an der Euregio Transplant Tour teil. Südtirol ist außerdem durch mehrere transplantierte Sportler und zwei Ärzten der Landesintensivstation am Landeskrankenhaus Bozen vertreten. Insgesamt setzt sich das Teilnehmerfeld zusammen aus rund 90 transplantierten und nicht-transplantierten Sportlern aus verschiedenen Nationen, Begleitpersonen, Ärzten und Pflegepersonal aus den Regionen Tirol, Südtirol und Trentino. Begleitet wird die Tour von einem Rettungswagen sowie der Motorradstaffel des Weißen Kreuzes.
Organspende in Südtirol
Südtirol hat mit dem Ausbau der Intensivkapazitäten im Rahmen der Pandemie – ausgehend von einer negativen Organbilanz über sehr viele Jahre – wieder den Anschluss gefunden. So wurden zum Beispiel noch im Jahr 2020 in Südtirol weniger als 10 Organe gespendet, aber über 30 Patienten nach Innsbruck zu einer Transplantation gebracht. 2021 waren es bereits über 20 Organspenden und im Jahr 2022 war dann die Spender-Empfänger-Bilanz in Südtirol ausgeglichen: 34 Organe wurden gespendet, 34 Patienten aus Südtirol haben in Innsbruck ein Organ erhalten. 2023 konnte Südtirol sogar mehr Organe an Eurotransplant (Stiftung verantwortlich für die Zuteilung von Spenderorganen in acht europäischen Ländern) abgegeben werden (34), als Südtiroler Patienten an der Universitätsklinik in Innsbruck transplantiert wurden (27). Dazu Primar Marc Kaufmann, Landeskoordinator für Transplantation der Provinz Bozen: „Das ist ein sehr schöner Erfolg, dem viel Arbeit und Engagement der Mitarbeiter der Intensivbereiche, vor allem am Landeskrankenhaus Bozen, sowie eine gute und ständige Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema Organspende vorausgegangen ist.“ Gesenkt werden konnte auch die Zahl der Südtiroler Patienten, die auf der Warteliste in Innsbruck für ein Organ stehen. Waren das 2020 noch 49 Personen, so ist diese Zahl über die Jahre kontinuierlich auf 37 Personen im Jahr 2023 gesunken.