Von: luk
Bozen – Der Anstieg der Rohstoffpreise macht auch den Unternehmen im Südtiroler Lebensmittelsektor zu schaffen. So befinden sich nach einer längeren Periode relativer Preisstabilität die Getreidemärkte nun schon seit Ende 2020 in einem Aufwärtstrend. „Verursacht wurden diese Bewegungen unter anderem durch niedrigere Ernteerträge und geringere Importe aus Drittländern. Der Anstieg der Nachfrage aus dem asiatischen Raum hat einen starken Einfluss auf die europäischen Rohstoffmärkte ausgeübt: so gleichen sich nun Angebot und Nachfrage wieder ab, mit dem Ergebnis steigender Preise“, erklärt der Präsident der Sektion Lebensmittel im Unternehmerverband Südtirol, Alexander Rieper.
Ähnliche Preiserhöhungen gab es beispielsweise für Soja, Mais oder Zucker und auch die Kosten für Transport, Energie und Verpackungsmaterialien sind gestiegen. „Die Hersteller von Lebens- und Futtermitteln arbeiten mit sehr geringen Margen. Der Wareneinsatz der primären Rohstoffe beläuft sich dabei auf 70-75 Prozent der Kosten. Demzufolge müssen signifikante Preissteigerungen unweigerlich auf den Verkaufspreis umgelegt werden. In der Folge sind alle landwirtschaftlichen und weiterverarbeitenden Betriebe, wie zum Beispiel die Milchbauern, diesen Mechanismen ausgesetzt“, so Rieper.
Die Unternehmen des Lebensmittelsektors investieren in Digitalisierung, Automation und Energieeffizienz, um die Produktivität weiter zu verbessern und die Kosten zu reduzieren, allerdings sei mit der Explosion der Rohstoffpreise auch eine Anpassung der Preise der Endprodukte verbunden: „Nur so können wir den Stellenwert der lokalen Erzeugung in der Grundversorgung, deren Wichtigkeit gerade während der Corona-Pandemie erneut bestätigt wurde, auch im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaft weiter stärken.“