Von: mk
Bozen – Südtirols Außenhandel zielt neue Rekordwerte an, so das Resultat der heute veröffentlichten ASTAT-Studie. „Neben einigen großen Südtiroler Exportunternehmen gibt es auch zahlreiche Handwerksbetriebe, die bereits im Export tätig sind. Allerdings unter anderen Bedingungen und mit anderen Herausforderungen“, betont lvh-Präsident Gert Lanz.
Das Land Südtirol darf stolz auf einige Großunternehmen sein, die sich vorwiegend durch die Exporttätigkeit behaupten und so im internationalen Wettbewerb bestehen. „Diese Unternehmen liefern sehr gute Qualität, haben einen großen Mitarbeiterstab und leben sozusagen vom Export. Diese Großkonzerne können allerdings nicht mit exportierenden Handwerksbetrieben verglichen werden“, erklärt der Präsident im Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister Gert Lanz, „diese haben sich nämlich neben dem Lokalmarkt eine zusätzlichen Absatzschiene in einem anderen Land aufgebaut, weil entweder ihr Produkt verlangt wurde oder sie sich selbst bewegt und ihr Produkt angeboten haben.“ Als Beispiel nennt er die Federkielstickerei Thaler im Sarntal, die einen gut funktionierenden Online-Shop aufgebaut hat, über welchen sie ihre Produkte international verkaufen. Dieser und viele weitere Handwerksbetriebe seien über die Jahre hin gewachsen, sodass sie sich jetzt am ausländischen Markt bedienen können. Es handele sich aber um zwei ganz unterschiedliche Situationen, die man nicht miteinander vergleichen könne. Außerdem müssten für exportinteressierte Kleinbetriebe weitere wichtige Maßnahmen und Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Markteintritt erleichtern.
„Nicht zu vergessen sind jene Betriebe, die in der Lieferantenkette verloren gehen, aber dennoch indirekt zu diesen hohen Exportwerten beitragen, so zum Beispiel ein Maschinenbaumechaniker, der nicht als offizieller Lieferant oder Exporteur aufscheint“, erklärt der Verbandspräsident.
Eines ist klar: Das Südtiroler Handwerk ist im Ausland sehr gefragt und das Exportpotential groß. Hier eröffnet auch die Digitalisierung neue Möglichkeiten. „Auch wenn der wirtschaftliche Aufschwung neue Dynamiken mit sich bringt, sind wir zuversichtlich, dass die exportaffinen Betriebe ihren Weg beibehalten“, unterstreicht Lanz.