Von: APA/dpa
Im Namen des europäischen Polizeiamtes Europol landen derzeit massenhaft gefälschte Kurznachrichten auf Smartphones. Darin behaupten Betrüger, dass man in den Fokus von Ermittlungen geraten sei und eine verlinkte Seite öffnen soll, um eine Hausdurchsuchung abzuwenden. Die Anschuldigungen sind frei erfunden, am besten tippt man nicht auf den Link und löscht die SMS gleich, rät das Verbraucherschutzportal “Watchlist Internet”.
Denn auf der ebenfalls gefälschten Europol-Seite, die sich nach einem Tippen auf den Link öffnet, erhöhen die Kriminellen den Druck noch einmal, damit Nutzerinnen und Nutzer unüberlegt handeln: Man sei wegen illegaler Aktivitäten angezeigt worden und solle eine “Europol-Report-App” installieren, vermeintlich um Einspruch einlegen zu können.
Tatsächlich handelt es sich bei der App aber um Android-Schadsoftware. Wer den Anweisungen folgt, die Anwendung installiert und alle geforderten Berechtigungen erteilt, öffnet den kriminellen Angreifern vollständig sein Gerät mit allen Daten darauf.
Falls dies geschehen sein sollte, deinstalliert man die App am besten sofort wieder. Ist dies nicht möglich, startet man das Gerät im abgesicherten Modus neu. Wie das geht, ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und in den Anleitungen zum jeweiligen Gerät dokumentiert. Im abgesicherten Modus sollte die Schadsoftware unter “Einstellungen/Apps” deinstalliert werden können.
Anschließend empfiehlt es sich, alle Passwörter zu ändern, die die Schadsoftware möglicherweise auslesen konnte, und Anzeige bei der örtlichen Polizei zu erstatten. “Watchlist Internet” hat auf seinen Seiten auch noch weitere Tipps zusammengefasst (“http://dpaq.de/klQEX”), wie man mit seinem Smartphone nach einer Infektion mit Schadsoftware verfährt.
Die Betrugsmasche wird auch als Authority Scam bezeichnet, weil Kriminelle den Namen von Behörden missbrauchen, um Menschen unter Druck zu setzen und zu betrügen. Grundsätzlich gilt: Behörden stellen keinen Kontakt per SMS her und auch ein Erstkontakt per E-Mail ist nicht üblich. Geht es etwa um Anhörungen, laden Polizeibehörden dazu postalisch oder persönlich vor.