Von: luk
Bozen – Chancengleichheit für Eltern im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft, eine bessere Rentenabsicherung von Eltern, ein Lastenausgleich für Familien, die Förderung der Wahlfreiheit und eine bedürfnisgerechte Kinderbetreuung: Dies sind nur einige der 24 Forderungen an Politik und Gesellschaft, die das Forum Zukunft Kind in einem Visionspapier zusammengefasst hat. Das Papier wurde heute der Öffentlichkeit vorgestellt.
Mehr als ein Dutzend der mitgliederstärksten Organisationen, Vereine und Verbände, die sich in Südtirol mit Erziehung, Bildung und Familie befassen, arbeiten seit Herbst 2016 auf Initiative des ASGB daran, Mängel ausfindig zu machen und Lösungen vorzuschlagen, dank derer Familien in Südtirol spürbar entlastet werden könnten. „Wir tun dies, weil wir in unserer täglichen Arbeit gespürt haben, dass in Südtirol eine Lobby für Familien fehlt und die Bedeutung von Familien daher zwar in Sonntagsreden unterstrichen, in der Praxis aber selten berücksichtigt wird“, heißt es vom Forum Zukunft Kind.
Das heute vorgestellte Visionspapier enthält demnach die zentrale Forderung nach einer Angleichung von Wartestands-, Renten- und Arbeitsplatzgarantie- Regelungen für Eltern in der Privatwirtschaft an jene im öffentlichen Dienst. Daneben werden 24 weitere Forderungen und Überlegungen aufgelistet, mit denen die Wahlfreiheit der Eltern zwischen dem Wiedereinstieg in den Beruf und einer Erziehung zuhause unterstützt werden sollen. Sollten sich Eltern für erstere Lösung entscheiden, zielen die Forderungen des Forums Zukunft Kind zudem auf eine bestmögliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Die Palette der Forderungen reicht von einer auch kommunikativen Stärkung der Familien über neue Modelle der Rentenfortzahlung und einem Lastenausgleich über bessere Bedingungen für die Kinderbetreuung in Südtirol und deren bessere Anpassung an die Bedürfnisse der Eltern bis hin zur Überwindung des Stadt-Land-Gefälles bei Angeboten zur Betreuung von Kleinkindern. „Das Visionspapier“, so das Forum Zukunft Kind, „sehen wir als einen ersten Schritt, wir werden nun überwachen, was davon von wem umgesetzt wird, und uns auch künftig zu Wort melden, wenn es um das Wohl der Familien in Südtirol geht“.
Förderung der Familie: “ASGB einig mit Süd-Tiroler Freiheit”
Das „Forum Zukunft Kind“ des ASGB hat heute sein Visionspapier präsentiert, welches die Förderung der Familie und der sozialen Absicherungen der Eltern vorsieht. Myriam Atz Tammerle, Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, sieht sich in den vorgebrachten Vorschlägen bestätigt, denn, diese decken sich mit jenen Forderungen, die die Abgeordnete seit Jahren erhoben hat.
Familien sind heutzutage einem enormen Druck ausgesetzt, besonders Mütter sind davon betroffen. Der ständige Zeitdruck bei der Bewältigung von Familie und Beruf, der Druck vom Vorgesetzten und der Schulstress der Kinder treiben viele Familien täglich an ihre körperlichen und seelischen Grenzen. Der Wunsch vieler Eltern, dass sich ein Elternteil einzig und allein um die Kindererziehung kümmert, wird jedoch nicht als „wirtschaftliche Arbeit“ anerkannt.” Atz Tammerle sieht in der Anerkennung der Erziehungsjahre für die Rente die Lösung, um vielen Familien den größten Druck zu nehmen. Damit könne der finanzielle Beitrag, den Familien von der öffentlichen Hand erhalten, zur Gänze für Lebenshaltungskosten verwendet werden und sie seien somit nicht mehr gezwungen, diesen in die private Rentenkasse einzuzahlen.
Dabei hebt sie positiv hervor, dass somit den Eltern endlich die Wahlfreiheit gewährt würde. Zudem würde man den aktuellen Bedürfnissen der Familien gerecht. Manche Mütter wollten, andere müssten aus verschiedenen Gründen arbeiten gehen, und wieder andere würden gerne länger bei ihren Kindern bleiben. Das Angebot, Kinder in einer Kita unterzubringen, sei ein wertvoller Dienst für viele Familien. „Doch die Möglichkeit bei seinen Kindern bleiben zu können und dennoch abgesichert zu sein, muss endlich geschaffen werden“, fordert die Landtagsabgeordnete.
Verweisend auf das heute vom ASGB vorgestellte Visionspapier, wiederholt sie ihre Forderung an die Landesregierung und die Parlamentarier in Rom, endlich die gesetzlichen Voraussetzungen für die Anerkennung der Erziehungsjahre für die Rente zu schaffen. „Die Familienpolitik muss endlich den aktuellen Lebensbedürfnissen der Familien angepasst werden, und nicht umgekehrt“, betont Atz Tammerle.
BürgerUnion findet ihre Positionen im Visionspapier Forum Zukunft Kind weitgehend wieder
Die BürgerUnion findet im gestern vom Forum Zukunft Kind vorgestellten Visionspapier weitgehend ihre seit Jahren vorgebrachten familienpolitischen Positionen wieder
Dies unterstreichen die stellvertretende Parteiobfrau Josefa Brugger und Vorstandsfunktionärin Erna Marsoner Huber.
Beide Funktionärinnen sind in familienpolitischen Verbänden an vorderer Front aktiv.
Stärker betont haben möchten Brugger und Marsoner jedoch noch
“- Die Wertschätzung der Familie in der Gesellschaft.
– Konkrete finanzielle Unterstützung der Elternarbeit.
– Kinder haben ein Recht auf beide Elternteile.
– Die Unterstützung für Alleinerziehende und Kleinunternehmer/innen.
– Familiengerechte Löhne.”
“Im Visionspapier selbts stechen die Forderungen nach flexiblen, familienfreundlichen Arbeitsmodellen, Angleichung der privaten Angestellten an die öffentlich Bediensteten, Kindergrundsicherung, kontinuierliche und erschwingliche Kinderbetreuungsplätze, sowie Erleichterungen bei den Renteneinzahlungen positiv hervor. Grundsätzlich wird aber das Visionspapier Zukunft Forum Kind seinem Namen gerecht”, so die BürgerUnion.