Von: luk
Abtei – In der Kita Abtei, die von “Casa Bimbo” geführt wird, hat LRin Deeg zum Weltgenossenschaftstag auf die Rolle der Genossenschaften in der Betreuung hingewiesen.
Die Kleinkindbetreuung in Südtirol basiert auf der guten Zusammenarbeit von Land, Gemeinden und Sozialgenossenschaften. Im Hinblick auf den Internationalen Tag der Genossenschaften am heutigen 4. Juli hat Familienlandesrätin Waltraud Deeg kürzlich der Sozialgenossenschaft “Casa Bimbo” in der Kita Abtei einen Besuch abgestattet.
“Mit der Umwandlung eines Altbaus zur Kindertagesstätte hat die Gemeinde Abtei bereits vor über zehn Jahren ein Vorzeigeprojekt umgesetzt. Die besonders kindergerechte Ausstattung ist auch dem ehrenamtlichen Einsatz vieler Freunde und Helfer zu verdanken, was zeigt, dass eine tolle Struktur nicht immer viel kosten muss”, sagte Landesrätin Deeg nach ihrem Besuch in der Kindertagesstätte (Kita) “Ciasa di pici” in Abtei. Begleitet wurde sie von der zuständigen Gemeindereferentin und Vizebürgermeisterin Edit Dapoz Valentini sowie von den Vertreterinnen der Trägergenossenschaft “Casa Bimbo”, Gigliola Thaler und Miriam Leopizzi.
“Es ist wichtig, dass die Finanzierung dieser Dienste seitens der Gemeinden auch dort Priorität erhält, wo es noch keine vergleichbaren Einrichtungen gibt”, betonte die Landesrätin, die diesbezüglich Gespräche mit dem Gemeindeverband ankündigte. Allein in der Gemeinde Abtei stünden 20 Familien auf der Warteliste für einen Betreuungsplatz.
Ein weiterer Punkt, der anzugehen sei, betreffe die Bezahlung des Betreuungspersonals. “Ich sehe immer wieder, mit wie viel Freude, Einsatz und Leidenschaft die Mitarbeiterinnen für das Wohl der Kleinen sorgen. Sie tragen eine große Verantwortung, dennoch sehen sich viele aufgrund der niedrigen Entlohnung zu einem Berufswechsel gezwungen”, sagte die Familienlandesrätin. Ein häufiger Personalwechsel gehe mit dem Verlust an Erfahrung und Kompetenzen einher und widerspreche zudem dem Ziel der pädagogischen Kontinuität. Die Aufwertung der Betreuungsberufe, Investitionen in die Weiterbildung und damit einhergehend eine bessere ökonomische Behandlung der Mitarbeitenden müsse daher im Interesse aller sein. “Dies ist ein zentraler und noch zu lösender Punkt im Rahmen der qualitativen Entwicklung der Kleinkindbetreuungsdienste, die wir im Laufe der vergangenen Jahre angegangen sind”, stellte Landesrätin Deeg klar.
Lob gab es auch für die Trägergenossenschaft “Casa Bimbo” und die Betreuerinnen, die für die Kinder unter anderem eine Geschichte als dreisprachiges Buch samt Zeichnungen, Liedern und dazugehörigen Tänzen entwickelt haben. In einem weiteren Projekt der Sozialgenossenschaft wurde gemeinsam mit dem Jugenddienst Meran ein Buch aus recycelten Stoffresten erarbeitet, das den Kindern anhand einer Geschichte mit Stoffpuppen erklärt, was im Falle eines Unfalls samt Krankenhausaufenthalt vor sich geht – im Sinne der Prävention. “Was hier geleistet wird, geht weit über die reine Betreuung von Kindern hinaus. Ein Grund mehr, das Thema der angemessenen Bezahlung konkret anzugehen”, ist Waltraud Deeg überzeugt.