Einstiges Prestigehotel erwacht zum Leben

Felssturz-Ruine: Die Zukunft des Hotel Eberle

Dienstag, 30. Juli 2024 | 15:13 Uhr

Von: Ivd

St. Magdalena – Vor dreieinhalb Jahren hat ein verheerender Felssturz das Hotel Eberle in St. Magdalena oberhalb von Bozen zerstört. Noch immer kann man das beinah unveränderte Hotel von der Rittner Seilbahn aus bestaunen. Grund dafür ist die Gefahrenlage, die von den Steinhängen ausgeht. Nun sollen weitere Hangsicherungsarbeiten das einstige Prestigehotel aus seinem Dornröschenschlaf erwecken.

Am 5. Jänner 2021, kurz nach 15.00 Uhr lösten sich 3000 Kubikmeter Geröll vom Berg und verwandelten den Gastbetrieb in eine Ruine. Zu diesem Zeitpunkt waren aufgrund der Corona-Beschränkungen keine Gäste in dem Hotel. Lediglich die Inhaberfamilie bekam die Wucht der Natur zu spüren. Der ehemalige HC-Bozen Spieler Stefan Zisser beschreibt, dass er noch immer ein mulmiges Gefühl bei Gewittern bekommt: „Das Gedonnere ist genau der Lärm, den wir damals, am 5. Jänner 2021 gehört haben.“

BF BZ

Zurzeit keine Bauarbeiten möglich

Stefan Zisser und seine Schwester Barbara sind dennoch entschlossen zurück in das Hotel zu ziehen, sobald es die Gefahrenlage zulässt. Techniker haben das Hotel mit der Gefährdungsstufe Rot eingestuft. Diese lässt nicht zu, dass die Familie Veränderung am Hotel vornimmt: „In der roten Zone darf ja nicht abgerissen und wieder aufgebaut werden. Deswegen ist der Status quo zurzeit, dass wir hier nichts machen dürfen“, so Zisser.

Neben dem Verlust des neuen Hoteltraktes und dem wirtschaftlichen Stillstand des gesamten Hotels musste die Familie Zisser bisher auch die Kosten für die Hangsicherung tragen. Die Gefahr geht jedoch nicht nur vom abgebrochenen Areal oberhalb des Hotels aus. Geologen haben ein Schutzprojekt entwickelt, das einen großen Teil des Hörtenbergs auf einer Breite von 450 Metern sichern soll.

Sicherungsarbeiten kosten sieben Millionen Euro

Nun liegt es an der Gemeinde Bozen, diesen Auftrag an geeignetes Personal zu vergeben. Ausgeschrieben ist der Auftrag für rund sieben Millionen Euro. 80 Prozent davon soll das Land Südtirol und den Rest die Gemeinde Bozen tragen. Der Plan sieht vor, zwei Metallzäune oberhalb der Abbruchstelle zu errichten. Ein Zaun würde laut Landesgeologen schon reichen, um die Gefahrenzone von Rot auf Blau zu mindern.

Ab September soll die Hoteliersfamilie dann Gewissheit haben. Vorher schmieden sie keine konkreten Pläne: „In den letzten dreieinhalb Jahren sind uns natürlich Zigtausend Ideen durch unsere Köpfe gegangen. Wir haben uns dann aber immer gesagt ‚warten wir mal und schauen, was wir überhaupt machen dürfen‘, und sobald wir das herausfinden, werden wir konkretere Ideen schmieden.“

Bezirk: Bozen

Kommentare

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10 Kommentare auf "Felssturz-Ruine: Die Zukunft des Hotel Eberle"


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Faktenchecker
6 h 17 Min

Am gleichen Ort weitermachen wäre Vorsatz.

Doolin
Doolin
Kinig
3 h 36 Min

…ob rote oder blaue Zone, bsunders sicher fühlat man sich decht net…

Tigre.di.montana
Tigre.di.montana
Universalgelehrter
1 h 48 Min

Die Allgemeinheit soll 7.000.000 Euro für ein Hotel zahlen, das nicht an diese Stelle an einer Muren- und Steinschlagrinne gehört? Was ist daran nachhaltig? Wer kommt auf die Idee, so … mit dem Geld der arbeitenden Bevölkerung umzugehen?

primetime
primetime
Kinig
28 Min 54 Sek

Das wäre sowieso zu machen denn auch der darunter liegende Hof riskiert sonst begraben zu werden

Piter84
Piter84
Grünschnabel
1 h 53 Min

Die Heimat zu verlieren ist natürlich schlimm.
Aber dieser Hang wird auch mit der ganzen Sicherung ein Risiko darstellen.

SM
SM
Tratscher
1 h 33 Min

Wieso muss hier das Land bzw Gemeinde zahlen?
Wiso kann das Hotel nicht an einem anderen/bereits sicheren Ort gebaut werden?
Habe absolut nichts gegen die Betreiber, aber auf biegen und brechen das Hotel an diesem Ort wieder zu errichten und das auch noch mit Unmengen an Steuergeldern?
Sollten froh sein dass alles ohne Verletzte und Tote ausgegangen ist und wo anders neu anfangen.
Meine Meinung.

primetime
primetime
Kinig
27 Min 35 Sek

Das hat nichts mit dem Hotel zutun. Der Hang ist Gemeindegebiet, dementsprechend sind sie für die Instandhaltung verantwortlich. Zudem ist wenig darubter ein Hof der auch begraben werden könnte

Gredner
Gredner
Kinig
6 Min 33 Sek

@SM an welchem anderen Ort? Hast du ein Grundstück mit toller Aussicht in Stadtnähe und schenkst es ihnen?!?

Oracle
Oracle
Kinig
3 h 24 Min

Es wäre sicherlich billiger, das restliche Gebäude auch aufzulassen, anstatt hier wieder ein Haufen Geld hineinzustecken. Man hätte dort in so einem Hang gar nie bauen lassen sollen

rockybalboa
rockybalboa
Neuling
9 Min 26 Sek

die 7mio werden ja nicht für das hotel bezahlt…die hangsicherungsarbeiten müssen so oder so gemacht werden, egal ob das hotel neu aufgebaut wird oder nicht…war ja nur ein riesenglück, dass sich unterhalb der abbruchstelle eine tiefgarage befand die eingebrochen ist und die gesamte gerölllawine aufgefangen hat…wäre diese nicht dort gewesen hätten die gesteinsbrocken wie bomben in den darunterliegenden häuser eingeschlagen…

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