Von: luk
Bozen – Bereits vor der Pandemie war die Informationstechnologie im Gesundheitswesen ein großes Thema und dabei, weltweit ihren festen Platz zu gewinnen. Covid-19 hat den Einzug der Telemedizin nochmals beschleunigt und untermauert. Unter diesen Voraussetzungen ist das Pilot-Projekt der Telemedizin, das im Jahre 2020 mit Landesbeschluss genehmigt wurde, gestartet. In den letzten zwei Jahren hat die Abteilung der Bozner Kardiologie unter der Leitung von Primar Rainer Oberhollenzer wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der Telekardiologie gewonnen sowie eine Optimierung im Bereich der Betreuung und Nachsorge erreicht.
„Derzeit überwachen wir bereits 1.000 Patientinnen und Patienten und in den nächsten zwölf bis 18 Monaten wird sich die Anzahl der Fernüberwachungen verdoppeln,“ erklärt Marco Tomaino, Verantwortlicher für das Projekt der Telekardiologie des Landeskrankenhauses Bozen und des Dienstes für Rhythmologie und „Syncope Unit“. „Der operative Teil des Home-Monitorings,“ fährt er fort, „wird von zwei Fachspezialisten für Rhythmologie, Ivan Endrizzi und Donato Montanaro, begleitet. Sie überwachen und erhalten die gesamten gesendeten Herzdaten und fungieren zusätzlich als Schnittstelle zum Fachpersonal in den landesweiten Krankenhäusern“.
Wesentlich für den Erfolg des Projektes war auch die effektive und wertvolle Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Fachkräften. Durch die essenzielle Unterstützung des Pflegekoordinators der Abteilung Kardiologie, Massimo Giacometti, konnte ein reibungsloser, kontinuierlicher Informationsaustausch zwischen den Referenten der Fachambulatorien der Abteilung Kardiologie garantiert werden.
Der operative Teil des telemedizinischen Überwachungskonzepts befindet sich im W-Gebäude des Landeskrankenhauses Bozen, an der Abteilung Kardiologie. Hier werden die gesamten Informationen hinsichtlich technischer, aber auch klinischer Parameter von Herz-Patientinnen und -Patienten, die in der Provinz Südtirol ansässig sind, übertragen und zur Fernnachsorge und Fernüberwachung registriert und ausgewertet.
Das hervorragende Ergebnis soll dazu anregen, diese innovative und patientenfreundliche Technologie weiter auszubauen. Denn die neue Möglichkeit steht für eine moderne, zukunftsorientierte Kardiologie und ist in der heutigen Zeit unumgänglich. Telemonitoring garantiert außerdem eine adäquate Betreuung auch über große Entfernungen von Patientinnen und Patienten hinweg, ohne dass sich diese auf den Weg ins Krankenhaus begeben müssen.
Zukünftig sollte es möglich sein, all jene Patientinnen und Patienten mittels Fernüberwachung betreuen zu können, die einer konstanten ärztlichen Betreuung sowie regulären Nachsorgeintervallen unterliegen. Die Fernüberwachung vermittelt ein Sicherheitsempfinden und verringert somit auch die psychisch-emotionale Belastung, die mit der Erkrankung einhergeht.