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Fintech und Big Data im Bankensektor

Dienstag, 07. Mai 2019 | 22:35 Uhr

Von: bba

Bozen – Die enormen Datenmengen, die Banken heute zur Verfügung stehen, bergen noch viel ungenutztes Potenzial, um Kundenbeziehungen auf eine neue Ebene zu stellen. Auf einer Tagung am Campus Bozen der unibz geben Ökonomen und Fachleute am 16. Mai Einblick in die Welt von Fintech und Big Data. Mit dabei: Alessandro Piol, Venture-Capitalist und einer der Geburtshelfer der New Yorker Start-up-Community.

Informationstechnologien und automatisierte Datenverarbeitung sind seit Jahren ein dominantes Thema an den Finanzmärkten. Ein Teil des Handels erfolgt mittlerweile voll automatisiert – dank Algorithmen, die unter dem Überbegriff HFT (High Frequency Trading) laufen und es erlauben, Wertpapiere autonom und in hoher Geschwindigkeit zu kaufen und verkaufen, um so auch aus minimalen Gewinnmargen Profit zu erwirtschaften.

Noch nicht ganz so weit entwickelt ist dagegen die Analyse von Daten im Bereich der Kundenbeziehungen. Doch wie die Professoren Paolo Coletti e Paolo Perego von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der unibz Südtiroler Stakeholdern in diesem Bereich mit einer Tagung am 16. Mai vor Augen führen wollen: Ausgefeilte IT-Systeme zur Sammlung und Analyse von Kundendaten führen zu einem Qualitätssprung bei Bankdienstleistungen, weil sie einerseits erlauben, die Bedürfnisse der einzelnen Kunden besser zu verstehen und andererseits die profitabelsten oder in Zukunft vielversprechendsten Kundensegmente zu identifizieren. “So wie der Einsatz automatischer Handelsinstrumente notwendig ist, um die eigene Position auf den Finanzmärkten zu verteidigen, sollten viele traditionelle Banken ihren Rückstand bei der Analyse der eigenen Kundendaten möglichst schnell aufholen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und neue Märkte zu erschließen”, erklärt Coletti.

Überzeugungsarbeit in diese Richtung wird am 16. Mai ein Top-Referent leisten: der Venture-Capitalist Alessandro Piol, ein gebürtiger Italiener, der in New York Karriere gemacht hat und einer der Berater war, die Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg dabei unterstützen, die Start-up-Szene an der Ostküste aufblühen zu lassen. Piol ist Mitgründer von AlphaPrime, einer Venture-Capital-Gesellschaft im Bereich Sicherheitstechnologien, Mitglied des SEAS Board of Visitors der Columbia University und Autor von Tech and the City: The Making of New York’s Startup Community. Das Buch rekonstruiert die Entwicklung der Start-up-Szene im Big Apple und gilt als Orientierungshilfe, um sich in der Community zu bewegen, die mittlerweile mit der traditionellen Hochburg Silicon Valley konkurriert.

Weitere Einblicke in das Potenzial dieser neuen Welt bieten Alessio Cioni (Intesa Sanpaolo Banka d.d. Bosna i Hercegovina), der bankspezifische Analyseinstrumente zur Verbesserung der Kundenbeziehungen vorstellen wird, sowie Marco Bartolini (Mediolanum) und Simone Suriano (Reply). Sie werden anhand eines konkreten Fallbeispiels aufzeigen, was künstliche Intelligenz aus Daten herausholen kann, die Banken zur Verfügung stehen.

Die Tagung steht allen Interessierten offen und findet am 16. Mai ab 14.00 Uhr im Hörsaal D1.02 am Campus Bozen der Freien Universität Bozen statt.

Bezirk: Bozen