Von: luk
Bozen – Ein neues Kapitel für Südtirols Innovationsviertel: Im NOI Techpark in Bozen wurde heute in Anwesenheit von über 200 Geladenen die neue Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen eröffnet. Im Fokus der Studiengänge stehen Robotik, Automation und Künstliche Intelligenz. Neben den aktuell angesiedelten über 70 Unternehmen und 30 Start-Ups sowie den Forschungsinstituten und Wirtschaftsverbänden werden ab sofort 800 Studierende im NOI lernen und forschen. Damit verdoppelt der NOI Techpark seine Community auf über 2400 Personen.
“Erst vor wenigen Wochen haben wir zwei Erweiterungsgebäude eröffnet. Heute feiern wir einen weiteren großen Entwicklungsschritt, mit dem NOI zu einem wahren Campus wird. Dieses stetige Wachstum ist ein Zeichen für die Attraktivität, die der NOI Techpark mittlerweile erlangt hat”, unterstrich der für den Bereich Innovation, Forschung, Universität zuständige Landesrat Philipp Achammer bei der heutigen Eröffnungsfeier. “Durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Akteure – der Unternehmen, der Start-ups, der Forschungsinstitute und besonders der Freien Universität Bozen, aber natürlich auch der Wirtschaftsverbände und Institutionen – werden Projekte und Dinge möglich, die es an so einem Ort sonst nicht geben würde“, führte Achammer weiter aus und verwies dabei auf die über 660 F&E-Projekte mit einem Gesamtbudget von 44,5 Millionen Euro, die allein vergangenes Jahr im NOI am Laufen waren.
“Für unser Forschungssystem, die Stadt Bozen und das Land Südtirol ist NOI ein entscheidender Entwicklungstreiber und die neue Ingenieursfakultät der Uni Bozen das Flaggschiff unserer Zukunftsentwicklung”, erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher. 2018 fiel die Entscheidung der Landesregierung, die Fakultät auf dem Areal des NOI Techpark zu errichten. Ein halbes Jahr später stand bereits das erste Raumprogramm. Diese Entscheidung fußte auf mehreren Überlegungen, wie Kompatscher erläuterte: “Südtirol hat einen großen Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften. Die angestrebte Spitzenforschung in ausgewählten Technologiefeldern ist nur mit exzellenten Fachkräften möglich, die auch im Land ausgebildet werden. Ein Ausbildungsschwerpunkt muss dort liegen, wo wir bereits stark sind – unter anderem im Bereich Automation. Viele Südtiroler Betriebe sind in dieser Branche führend und stehen vor den Herausforderungen, die neue Trends und Technologien mit sich bringen.”
NOI-Präsidentin Helga Thaler-Ausserhofer sprach von einem “Meilenstein für den NOI Techpark” und dankte den politischen Entscheidungsträgern, der Universitäts-Spitze, den Stakeholdern, Verbandsvertretern, Unternehmen, Forschungsinstituten und besonders den Planern und Baufirmen. „Die Grundsteinlegung für den Bau des neuen Fakultätsgebäudes erfolgte im März 2022. Trotz schwieriger Umstände aufgrund von Preissteigerungen und Lieferengpässen, die Verzögerungen zur Folge hatten, konnte der komplexe Bau in zweieinhalb Jahren pünktlich abgeschlossen werden“, erklärte sie. Die Kosten laut Raumprogramm betragen 57,2 Millionen Euro. Die Mehrkosten von 6,5 Millionen Euro konnten zur Gänze durch die staatlichen Ausgleichsmittel finanziert werden.
Die Freie Universität Bozen, die aktuell mit 13 Forschungslaboren und drei Fakultäten Teil des Innovationsviertels ist, wird mit der heutigen Eröffnung zum größten Akteur des NOI Techpark. Ab Oktober startet der ordentliche universitäre Betrieb mit insgesamt 15 Lehrgängen. Die neue Fakultät hat zwei thematische Schwerpunkte: Der erste reicht von innovativen digitalen Hardware- und Softwaretechnologien – einschließlich Künstlicher Intelligenz und Mensch-Computer-Interaktion – bis hin zu den fortschrittlichsten Aspekten der Industrie-, Maschinenbau- und Energietechnik. Der zweite Schwerpunkt ist auf Anwendungen im Dienst des Territoriums ausgerichtet, von der Erhaltung der natürlichen und Umweltressourcen bis hin zu den Auswirkungen auf den Menschen und die Gesellschaft.
“Für eine Fakultät wie die unsere ist die Ansiedelung im NOI eine einmalige Chance, da sie die Forschungsaktivitäten und die Studierenden näher an die Unternehmen bringt und so neues Innovationspotenzial freisetzt. Nach Abschluss ihres Studiums können die Absolventinnen und Absolventen selbst neue unternehmerische Initiativen gründen und so die wirtschaftliche Zukunft der Region mitgestalten. Die Synergie wird sowohl uns als Universität als auch dem NOI Techpark zugutekommen und vielleicht die Tür für die Einrichtung weiterer Fakultäten im NOI öffnen”, unterstrich der Rektor der Freien Universität Bozen Paolo Lugli.
Die neue Fakultät zeichnet sich besonders durch ihren multidisziplinären Ansatz, die enge Verzahnung von Informatik und Ingenieurwissenschaften, die Anbindung an den Wissenschafts- und Technologiepark mit internationaler Ausrichtung sowie durch eine sehr praxisorientierte Ausbildung aus. Letztere wird durch die Nähe zu den Unternehmen und Forschungsgruppen im NOI erleichtert. Hier können die Studierenden neue Technologien nicht nur kennenlernen, sondern tagtäglich eine Brücke zur Welt der Wirtschaft und Forschung schlagen und so anhand der realen Bedürfnisse neue Lösungen studieren. “Wir planen, das Lehrangebot weiter auszubauen und dabei einen stärkeren Fokus auf die praxisorientierte Ausbildung zu legen, indem wir den theoretischen Unterricht und die praktische Anwendung immer stärker miteinander verzahnen”, betonte der Dekan der Fakultät für Ingenieurwesen der Freien Universität Bozen Andrea Gasparella.
aha, heute waren wieder einmal die Banddurchschneider am Werk. Schön nachhaltig übrigens das Gebäude, dunkel, ohne jegliches Grün. Gelebte gepredigte Nachhaltigkeit, eben
Wissenschaft und Technik bringen einen voran. Da sind wir jetzt auch 40 Jahre zu spät dran. Lets make knowledge not profit.
Ganz nach Südtiroler Art. Wir sind Weltmeister im Kritisieren. Eine Eröffnungsfeier soll’s nicht geben, mitten in der Handwerker-/Industriezone sollen die Gebäude Gärten haben, weil wir 40 Jahre zu spät sind sollte es wohl wahrscheinlich nicht gemacht werden. Kritisieren sollte man, dass alle öffentlichen Bauten immer Jahre für die Fertigstellen benötigen. Aber eine UNI muss wachsen, man kann nicht von heute auf morgen, per Knopfdruck, zig Fakultäten eröffnen und dann noch hoffen, dass diese auch funktionieren.