Von: Ivd
Bozen – Südtirol setzt auf modernste Forschungstechnologien: Mit dem “MultiOmics Center für Ernährung und Gesundheit” (MOC) entsteht in Bozen ein hochmodernes Kompetenzzentrum, das Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Gesundheitsforschung revolutionieren soll. Getragen wird das Projekt vom Versuchszentrum Laimburg und Eurac Research.
Omics-Technologien ermöglichen es, biologische Systeme bis ins kleinste Detail zu analysieren – von genetischen Informationen bis hin zu komplexen Stoffwechselprozessen. Diese Methode wird bereits erfolgreich genutzt: Das Versuchszentrum Laimburg untersucht beispielsweise die molekularen Mechanismen von Infektionskrankheiten oder analysiert die Polyphenol-Zusammensetzung von Lebensmitteln. Eurac Research setzt Omics-Technologien unter anderem ein, um Biomarker für Herzerkrankungen zu identifizieren und individuelle genetische Risikofaktoren zu erforschen.
Mit dem “MOC”, das bis Ende 2027 im NOI Techpark aufgebaut wird, bündeln beide Institutionen ihre Expertise. “Das Kompetenzzentrum wird Forschungsdienstleistungen bereitstellen, um die Südtiroler Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und das Gesundheitswesen zu unterstützen”, erklärt Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg. “Hier wollen wir akademische Forschung mit industrieller Anwendung verbinden.”
Hochmoderne Infrastruktur für die Forschung
Der Erfolg von Omics-Technologien steht und fällt mit leistungsfähiger IT-Infrastruktur. Das “MOC” wird daher mit modernster Labortechnik und leistungsstarken Computerclustern ausgestattet. “Viele Projekte scheitern an fehlender Infrastruktur oder unzureichenden Rechenkapazitäten”, sagt Katrin Janik, Projektleiterin des “MOC”. “Mit diesem Zentrum schließen wir diese Lücke und bieten eine zentrale Plattform, die den gesamten Forschungsprozess begleitet.”
Das Zentrum soll nicht nur der Forschung dienen, sondern auch Unternehmen den Zugang zu hochspezialisierten Technologien ermöglichen. Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Industrie wird durch die Ansiedlung im NOI Techpark verstärkt. “Das ‘MOC’ wird eine Brücke zwischen Forschung und Wirtschaft schlagen und Südtirol als Standort für Omics-Forschung international sichtbar machen”, erklärt Christian Fuchsberger, Projektleiter bei Eurac Research.
Ein Meilenstein für die Region
Omics-Technologien haben das Potenzial, zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen zu verändern. Von verbesserten Anbaumethoden in der Landwirtschaft bis hin zu personalisierter Medizin – das “MOC” soll Innovationen fördern und neue Möglichkeiten für Forschung und Unternehmen schaffen. Das Projekt wird mit Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) kofinanziert und gilt als wichtiger Schritt, um Südtirol als Wissenschafts- und Innovationsstandort weiter zu etablieren.
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