Von: mk
Terlan – Bei der Fachtagung des Landesforstdienstes wurde heute in Terlan auf 40 Jahre Forstschutz in Südtirol zurückgeblickt.
“Die Waldzustandserhebung”, unterstrich der Direktor der Abteilung Forstwirtschaft Paul Profanter, “ist eine der wichtigsten institutionellen Aufgaben des Forstdienstes, deshalb wurde 1976 der neue Forstschutzüberwachungsdienst aufgebaut”. Von Anfang an dabei war der Entomologe Klaus Hellrigl, der heute einen Überblick über seine zahlreichen Forschungen und Publikationen gab: Von der Traubenkirschen-Gespinstmotte, deren Gespinste als Leinwand zum Malen verwendet wurden, über die Bekämpfung der Forstschädlinge mit Schwingfeuergeräten und Nebelkerzen bis zum Kompendium über die Forstschädlinge und die Waldkrankheiten mit über 300 Seiten. Der stellvertretende Leiter des Amtes für Forstverwaltung Stefano Minerbi gab einen Überblick über die Waldschadensforschung und die Überwachung, vom sauren Regen 1981 über Pilzproben für Radioaktivitätsmessungen nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 bis zur Erfassung des Waldzustandes mittels Laserscanner. Das Waldökosystem ist eine Schatztruhe der Artenvielfalt. Alessandro Andriolo vom Amt für Forstplanung vermittelte einen Einblick in die Datenbank für Forstschädlingsmeldungen und stellte eine Applikation zur Meldung von Waldschäden vor.
“Das Ökosystem Wald”, führte Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler aus, “reagiert empfindlich auf Umweltindikatoren, die Gesundheit des Waldes ist auch ein Gradmesser für die Umwelt”. Mit dem naturnahen Waldbau werden unter Beachtung der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Waldfunktionen vor allem die Lebensraum-, Schutz-, Nutz- und Kulturfunktion nachhaltig erhalten, verbessert und für jeden Waldtyp aufeinander abgestimmt, wobei jeder einzelne Baum bezüglich dieser Funktionen beurteilt wird, wie es im Landesforstgesetz heißt.