Von: luk
Bozen – Unter dem Motto „abgesichert motiviert glücklich“ trafen sich heute knapp 80 Frauen aus dem Handwerk zum traditionellen Neujahrsempfang in Bozen. Die tägliche Motivation sowie drei starke Frauen in Männerberufen standen dabei im Mittelpunkt.
451 Unternehmen sind in Südtirol in Frauenhänden, in vielen weiteren sind die Frauen als Co-Pilotinnen sprich als mitarbeitende Familienmitglieder tätig. „Jede Frau nimmt in einem Betrieb eine bedeutende Rolle ein, der sie sich bewusst sein soll und darf“, betonte die Vorsitzende der Frauen im lvh Marlies Dabringer in ihrer Eingangsrede. Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass sich immer mehr Frauen für Männerberufe entscheiden, eine Wahl, die vor einigen Jahren nicht denkbar gewesen wäre. „Frauen bringen Gleichgewicht in das Unternehmen, da sie häufig eine ganz andere Herangehensweise an verschiedene Aufgaben haben als wir Männer“, bekräftigte lvh-Präsident Gert Lanz. Darauf müsse man aufbauen und die Frauen noch stärker ermutigen, das Führungszepter zu übernehmen. Vor allem auch angesichts des nach wie vor drohenden Fachkräftemangels. „Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, um Führungspositionen für Frauen greifbar und attraktiv zu machen. Dies bedeutet vor allem, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich sein muss, damit die Anzahl der weiblichen Führungskräfte weiter ansteigt und wir einem Fachkräftemangel entgegenwirken können“, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Notwendigkeit und Wichtigkeit, Frauen für ihre Chancen und Möglichkeiten zu sensibilisieren hinsichtlich Arbeit, Absicherung und Kinderbetreuung betonten auch die SVP-Kammerabgeordnete Renate Gebhard sowie die Landesrätinnen Martha Stocker und Waltraud Deeg. Hilfreiche praktische Tipps, wie Frauen motiviert und positiv den Arbeitsalltag meistern können, vermittelte den anwesenden Frauen die Referentin des aktuellen Mentorinnenkurs Martha Erlacher.
Die Frau im Mann
Einen Einblick in das Berufsleben von männerdominierten Tätigkeiten gaben die Lkw-Fahrerin Edith Gander aus Sterzing, die Kaminkehrerin Evelyn Schaller aus Brixen und die Karosseriebauerin Priska Kaserer aus Lana. Alle drei berichteten von skeptischen und kritischen Stimmen, als ihre Entscheidung fiel, einen Männerberuf zu erlernen. „Mit viel Motivation, Fleiß und vor allem Spaß an der Arbeit konnten anfängliche Vorurteile abgebaut und das Vertrauen der männlichen Kollegen gewonnen werden“, so die drei starken Frauen, die damals wie heute überzeugt sind, dass es in der Fachwelt nicht darauf ankommt, ob man Mann oder Frau ist, sondern lediglich auf das, was man kann und gern macht.