Von: luk
Bozen – Die Landesregierung hat rund 1,5 Millionen Euro für die drei Freiwilligendienste bereitgestellt – für neue Beauftragungen und für Verlängerungen.
Das Interesse der Südtiroler, bei nicht gewinnorientierten Organisationen (Onlus) tätig zu sein, ist ungebrochen – 471 haben allein 2016 angesucht, Freiwilligenarbeit zu leisten, 400 Einsätze wurden genehmigt. Auf ihre Hilfe angewiesen sind ebenso die vielen Onlus, die manche Leistungen sonst gar nicht mehr bereitstellen könnten. Das Land Südtirol stellt den Freiwilligen eine kleine Spesenrückvergütung bereit und legt die maximale Anzahl neuer Beschäftigungen in den drei Kategorien Landeszivildienst, freiwilliger Sozialdienst und freiwilliger Ferieneinsatz fest. Insgesamt stellt das Land heuer 1,5 Millionen Euro bereit, also rund 10 Prozent mehr als 2016, wie das Programm des Landesamtes für Kabinettsangelegenheiten für 2017 vorsieht. „Die Freiwilligenarbeit ist eine unserer wertvollsten Ressourcen und großen Stärken der Südtiroler – und diese gehören entsprechend wertgeschätzt und genutzt“, sagt dazu Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Die Einsatzbereiche, in denen Freiwillige ihre Kenntnisse und Fähigkeiten der Gesellschaft zur Verfügung stellen und Erfahrungen in verschiedenen gesellschaftlichen Aufgabenbereichen sammeln können, sind vielfältig: Sie reichen von der gesundheitlichen und sozialen Fürsorge, über entwicklungspolitische Bewusstseinsbildung, Zivil- und Umweltschutz bis hin zu Bildung, Jugendarbeit und Verbraucherschutz.
Schon 2016 hatte das Land Südtirol deutlich mehr Mittel bereitgestellt als in der Vergangenheit, “um all dieses Humankapital der Gesellschaft auch zugutekommen zu lassen”, wie der Landeshauptmann betont. Das brachte es mit sich, dass 2016 überdurchschnittlich viele neue Stellen geschaffen wurden, die nun auch zwei Drittel der Mittel für 2017 beanspruchen, weil ihre Tätigkeiten ins heurige Jahr hineinreichen. Ein Teil der Budgets 2017 wurde also bereits im Vorjahr für neue Einsätze und Verlängerungen zweckgebunden. Im September 2016 traten 113 neue Zivildienstleistende ihre Stellen an und werden bis mehr oder weniger weit ins Jahr 2017 beschäftigt sein – mindestens bis Mai, maximal bis September 2017, sie können nämlich entscheiden, ob sie für acht oder zwölf Monate Dienst leisten möchten. Für Jugendliche im Alter zwischen 18 und 28 Jahren stehen ab Herbst zusätzlich 150 neue Stellen bereit. Die Freiwilligen erhalten eine monatliche Spesenrückvergütung von 450 Euro.
Auch für den Sozialdienst, den Erwachsene ab 29 Jahr leisten, konnte die Landesverwaltung im vergangenen Jahr 120 neue Freiwilligenstellen genehmigen, insgesamt 165 sind es, die im Jahr 2017 weiterhin im Sozialdienst tätig sein werden. Heuer können zudem 100 neue Ansuchen berücksichtigt werden. Die monatliche Spesenrückvergütung beläuft sich je nach Stundenanzahl auf 300 bis 400 Euro. „Vor allem im Sozialsektor schätzen es die Organisationen, wenn die Verträge verlängert werden können, weil diese Freiwilligen dann schon mehr Erfahrung in ihre Arbeit einbringen als Neulinge“, erklärt der Landeshauptmann.
Für den freiwilligen Ferieneinsatz für Schülerinnen und Schüler zwischen 15 und 19 Jahren ist die Anzahl der Einsatzplätze bei 120 geblieben. Die Vergütung beläuft sich auf 80 Euro pro Woche bei einer Einsatzdauer von sechs bis acht Wochen. Das entspricht etwa 320 Euro pro Monat – und zwar bei 30 Wochenstunden.
Non Profit-Organisationen sind auch heuer eingeladen, ihre Projekte im Landesamt für Kabinettsangelegenheiten einzureichen. Nach deren Genehmigung finden interessierte Freiwillige auf der entsprechenden Homepage die verfügbaren Einsätze, um die sie dann ansuchen können. Auch die entsprechenden Fristen werden dann online veröffentlicht. Für die Ferieneinsätze, das steht jetzt schon fest, ist das Ansuchen bis spätestens 31. Mai einzureichen.