"Untergrund einer der besten der Welt, doch das Land steht auf der Bremse"

Fri-El Geo möchte mehr Erdwärme-Energie für Italien

Freitag, 08. September 2023 | 10:48 Uhr

Von: luk

Bozen/Rom – Italien importiert große Strommengen aus dem Ausland und erzeugt verhältnismäßig viel Energie über die Verbrennung fossiler Rohstoffe. Dabei habe das Land einen der besten Untergründe für die Nutzung von Geothermie weltweit. Darauf macht Andrea Ferrara, der Entwicklungschef von Fri-El Geo, einer Sparte des erfolgreichen und Südtiroler Unternehmens Fri-El Green der Gebrüder Gostner aufmerksam.

Die Energiegesellschaft hat allein in der Poebene über 100 mögliche Standorte für Geothermie ausgemacht und möchte loslegen. Mit Geothermie kann über einen geschlossenen Kreislauf rund um die Uhr Strom- aber auch Heizenergie produziert werden.

Das Unternehmen beklagt jedoch, dass Italien hier auf der Bremse stehe. Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energiequellen sehe das Land keine Förderungen und Anreize vor. Doch hier scheint sich nun etwas zu tun, wie Ferrara von der Nachrichtenagentur Ansa zitiert wird. Die Regierung Meloni sei demnach offen für diese Energiequelle. Es sei eine Debatte im Gange. Nun müssten aber Nägel mit Köpfen gemacht werden. So brauche es etwa einen Schutz für Investoren, um ihr Risiko zu mindern.

Die Nutzung von Geothermie oder Erdwärme kann durchaus Sinn machen. Island ist hier Vorreiter: 65 Prozent des Primärenergiebedarfs in Island werden mit Geothermie gedeckt. 26,6 Prozent der isländischen Stromerzeugung stammen aus Erdwärme. Und die preiswerte Energie wird nahezu verschwenderisch genutzt. So werden etwa manche Straßen und Gehsteige in Reykjavík im Winter beheizt, indem man Leitungen, die immer etwas Wärme abgeben, dicht unter der Oberfläche verlegt.

Bezirk: Bozen