Von: luk
Bozen – Kürzlich fand im Haus des Handwerks in Bozen ein Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitsgruppe der italienischen lvh-Mitglieder und dem italienischen Schulrat statt. Die Themen Ausbildung und Orientierung standen dabei im Mittelpunkt.
Die Idee, den Bildungsdirektor der italienischsprachigen Schulen im lvh zu empfangen, entstand aus dem Wunsch, die Arbeitsgruppe der italienischen Mitglieder im lvh und ihre Aktivitäten vorzustellen. In diesem Zusammenhang wurde auch die Sendereihe „Mondo Artigiano“ auf Alto Adige TV, welche sich mit dem lvh beschäftigt, präsentiert. Ziel ist es, den italienischen Mitgliedern eine größere Sichtbarkeit innerhalb des lvh zu geben.
Der Dialog mit dem Bildungsdirektor der italienischsprachigen Schulen ist außerdem ein wesentliches Instrument, um bestimmte zukünftige Ziele zu erreichen, die dem Verband und der Arbeitsgruppe der italienischen Mitglieder im lvh besonders am Herzen liegen. Die duale Ausbildung und die Orientierung sind zwei Themen, die für das Handwerk von großer Bedeutung sind. Die Einführung der Sommer- und Orientierungspraktika ab 14 Jahren, die in Südtirol ab dem Schuljahr 2024/2025 in Kraft treten wird, wurde vom lvh seit langem gefordert.
„Endlich haben wir die gesetzliche Grundlage, um junge Menschen so schnell wie möglich an die Arbeitswelt und praktische Berufe heranzuführen. Jetzt müssen wir vor allem in den italienischen Schulen gemeinsam daran arbeiten, das Interesse an dieser neuen Möglichkeit zu wecken“, betont lvh-Vizepräsident Giorgio Bergamo. „Wir wollen den Stellenwert des Handwerks in der Schule erhöhen: Dazu wollen wir uns durch Sensibilisierungskampagnen ab der zweiten Klasse engagieren“, unterstreicht Bergamo.
Ein wesentliches Instrument zur wirksamen Orientierung der Schüler/innen auf einen zukünftigen Beruf sind Schulbesuche, die vom lvh mit großem Enthusiasmus gefördert werden und von der Arbeitsgruppe der italienischen Mitglieder im lvh auch für das nächste Jahr geplant sind.
„Ziel der Schulbesuche ist es, die Jugendlichen auf ihre zukünftige Berufswahl vorzubereiten und sie für das Handwerk zu begeistern, indem eine Verbindung zwischen Schule, Familien und Unternehmen geschaffen wird”, erklärt Maria Stella Falcomatà, Vizepräsidentin des lvh-Bezirks Bozen und Mitglied der italienischen Arbeitsgruppe.
In organisatorischer Hinsicht ist die Zusammenarbeit zwischen der Schulleitung und dem Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) ein wesentlicher Punkt, um die Kontakte zu den einzelnen Schulen und generell den Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren aus der Schul- und Arbeitswelt zu erleichtern. In diesem Zusammenhang spielen auch die Familien eine entscheidende Rolle, und sowohl der Bildungsdirektor als auch die Mitglieder der Arbeitsgruppe waren sich einig, dass die Eltern aktiv in die künftigen Aktivitäten einbezogen werden müssen.
Bildungsdirektor Vincenzo Gullotta bekundete großes Interesse und seine Bereitschaft, die Ideen und Vorschläge der Arbeitsgruppe und des Verbands zur Ausbildung und Orientierung aufzugreifen.
„Die Schule verändert sich“, so Gullotta. „Die Gesellschaft verlangt eine Ausbildung, die mehr auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Arbeitswelt eingeht, in welche die Schüler/innen eintreten werden. Daher ist die Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden sehr wichtig, um unsere Perspektiven zu öffnen und dem Wandel konkrete Gestalt zu geben. Konkret müssen wir gemeinsam eine konstante Botschaft vermitteln, die darauf abzielt, das Handwerk in den Augen der Schüler/innen und ihrer Familien aufzuwerten.“
Der Landesrat für italienische Bildung Marco Galateo übermittelte der Gruppe ebenfalls eine starke Botschaft der Unterstützung und überzeugten Wertschätzung. „Eines der Ziele, die ich mir als Landesrat für Bildung und wirtschaftliche Entwicklung gesetzt habe, ist es, eine starke Synergie zwischen Schule und Berufsausbildung zu schaffen. Denn die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes ändern sich, und deshalb brauchen wir Schüler/innen mit Qualifikationen, die den Bedürfnissen der Unternehmen entsprechen, um somit den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen.“