Von: luk
Bozen – Um den Vorschlag von Agrarminister Patuanelli zur Aufteilung der GAP-Mittel 2023-27 für die ländliche Entwicklung ging es diese Woche bei zwei Online-Konferenzen mit Landesrat Schuler.
Ein großer Teil der Gelder der Europäischen Union werden für die Gemeinsame Agrarpolitik GAP eingesetzt, die 2023 in Kraft tritt. Die rund sieben Milliarden Euro, die für Italien für die zweite Säule der GAP, nämlich die ländliche Entwicklung, vorgesehen sind, sollen nun auf die Regionen aufgeteilt werden.
Landwirten Einkommen sichern, Geldmittel effizient im Land einsetzen
Ziel der GAP ist es, auf europäischer Ebene tragfähige Einkommen für die Landwirte zu schaffen und den Wertschöpfungsanteil in der Primärproduktion von Lebensmitteln zu erhöhen. Über den Entwicklungsplan sind Maßnahmen vorgesehen, die den ländlichen Raum zu stärken und die Bewirtschaftung auch im schwierigen Gelände sicherstellen sollen.
Wie die Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung gestaltet, verwaltetet und umgesetzt werden, ist auch Sache der Regionen und autonomen Provinzen, unter denen die Fördermittel zunächst aufgeteilt werden. “Anschließend können wir im Rahmen des gesamtstaatlichen Strategieplans ein regionales Programm festlegen und diese Geldmittel selbst im Land so effizient wie möglich einsetzen”, erklärt Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler. Fördern will man mit den Geldern für den ländlichen Entwicklungsplan beispielsweise Ausgleichszahlungen für erschwerte Bewirtschaftung, Agrarumweltprogramme, Biolandwirtschaft, Junglandwirte, Investitionsmaßnahmen, Maßnahmen im Forstbereich und Leader-Programme.
Diskussionen über Aufteilung der Finanzmittel
Nachdem 2014 entschieden wurde, die Gelder für die Förderperiode 2014-20 zum letzten Mal über die bisherigen Kriterien zuzuweisen, sollen für die bevorstehende, neue Förderperiode objektive Kriterien gelten. Agrarminister Stefano Patuanelli hat anhand dieser Kriterien nun den Vertreterinnen und Vertretern der Regionen und autonomen Provinzen einen Vorschlag für die Aufteilung der Finanzmittel präsentiert. Die südlicheren Regionen, welche bislang von der GAP stark profitieren konnten, waren damit aber nicht einverstanden, da sie Einbußen hätten hinnehmen müssen. Die hitzige Diskussion bei dem Treffen am gestrigen 24. Februar hat zu keiner abschließenden Entscheidung geführt. “Es ist wichtig, an diesen Treffen teilzunehmen, um die wichtigen Weichen für die Zukunft der GAP mit zustellen und für Südtirols Landwirtschaft die besten Bedingungen verhandeln zu können”, ist der Landesrat überzeugt.
Am 2. Dezember 2021 hat die Europäische Union die Finanzmittel der GAP für den Zeitraum von 2023 bis 2027 genehmigt. Nach zähen Verhandlungen hatten sich die 27 Mitgliedsstaaten geeinigt. Die GAP wird mit 2023 in Kraft treten und legt bis 2027 die Verteilung der Gelder fest. Von den 60 Milliarden Euro, die für den ländlichen Raum vorgesehen sind, stehen Italien knappe sieben Milliarden Euro zu.