Von: luk
Bozen – Heizung und Kühlung in Gebäuden und Industrie machen fast die Hälfte des Energieverbrauchs der Europäischen Union aus. Daher sei es unerlässlich, die Heiz- und Kühlsysteme von Gebäuden zu modernisieren, um den EU-Gebäudebestand zu dekarbonisieren, das lokale Potenzial erneuerbarer Energien zu nutzen und die Abhängigkeit der Europäischen Union von importierten fossilen Brennstoffen zu stärken, so Eurac Research.
Insbesondere aufgrund des Klimawandels, extremer Wetterereignisse sowie des Lebensstils und des Nutzerverhaltens ist der Raumkühlungsbedarf von Gebäuden seit den 1990-er Jahren bis heute erheblich gestiegen und wird voraussichtlich bis 2030 und 2050 weiter steigen.
Das neue Drei-Jahres-LIFE-Projekt CoolLIFE wird von Eurac Research koordiniert und zielt darauf ab, ein benutzerfreundliches und Open-Source-Tool bereitzustellen, das in der Lage sein wird, den Raumkühlungsbedarf von europäischen Gebäuden zu kartieren (von Hektar bis auf Kontinentsebene). Dem Toolnutzer werden Hinweise gegeben, wie der festgestellte Bedarf am besten gedeckt werden kann, die Umsetzung innovativer, integrierter, bester verfügbarer Technologien für Raumkühlungszwecke gefördert wird, sowie damit verbundene wirtschaftliche und rechtliche Erwägungen. Neben dem Tool wird das Projekt ein sogenanntes “Knowledge Hub“ einrichten – ein Online-Repository fairer und qualitätskontrollierter Quellen, um den Mangel an Daten zur Raumkühlung zu beheben, einschließlich einer Überprüfung verfügbarer Finanzierungsoptionen.
Dies ist das erste Mal, dass eine lokale Institution ein Projekt des europäischen Programms LIFE CET (Clean Energy Transition) koordiniert: „Dieses Projekt ist im Kontext der aktuellen Energiekrise von besonderer Relevanz, da es zeigen wird, inwieweit Raumkühlung in der EU funktionieren kann – mit wenig bis gar keinem Energieverbrauch”, sagt Simon Pezzutto, Koordinator des CoolLIFE-Projekts, der eine Arbeitsgruppe aus sieben europäischen Partnern leitet.
Simon Pezzutto (EURAC Research) koordiniert das Projekt CoolLIFE
“Natürliche, passive und freie Kühlung (einschließlich naturbasierter Lösungen) werden ein wichtiger Teil der Untersuchung sein, da sie bisher weitgehend unerforscht sind und ein hohes Einsatzpotenzial aufweisen”, so Pezzutto. Das Tool wird von identifizierten Stakeholdern und Fallstudien in Süd-, Mittel- und Nordeuropa validiert, um eine getestete und benutzerfreundliche Software bereitzustellen, die auf den Anforderungen basiert.
Das Projekt startet am kommenden 8. November bei Eurac Research in Bozen.