Von: mk
Mals/Laatsch/Taufers – Im Vinschau herrscht Alarmstimmung. Wenn nicht noch eine Art von Wunder geschieht, scheint nämlich das Kraftwerksprojekt der Gemeinden Mals und Taufers sowie der Fraktion Laatsch außen vor zu bleiben.
Im Oktober findet der Ortsaugenschein zu den geplanten Rambach-Kraftwerken statt, zu dem vier Antragsteller eingeladen wurden, wie das Tagblatt Dolomiten berichtet. Die Projekte stammen von Sabine Zeiner und Johannes von Hepperger – beide Bozen – sowie von der Stadtgemeinde Glurns und der Proplan KG des Ulrich Innerhofer mit Sitz Schlanders.
Allerdings scheint in der offiziellen Liste der Gesuchsteller, die die Umweltagentur veröffentlicht hat, kein Projekt der Gemeinden Mals und Taufers sowie der Fraktion Laatsch auf. Dabei waren sogar Volksabstimmungen durchgeführt worden, bevor man sich für das Kraftwerksvorhaben entschieden hatte. Nun ist Feuer am Dach.
Laut Recherchen des Tagblatts Dolomiten könnte das Problem in fehlenden Unterlagen liegen. Eindeutig bestätigt werden konnte das allerdings nicht.
Die Angelegenheit ist insgesamt komplex. Die Eröffnung des Verfahrens bezog sich etwa auf ein gänzlich anderes Projekt, nämlich auf eines der Fraktion Laatsch, die mit Beregnungswasser Strom erzeugen wollte. Die zuständigen Stellen im Land sollen darauf begonnen haben, die Rambach-Stromprojekte insgesamt zu bearbeiten. In diesem Rahmen wurden auch die Unterlagen für das Projekt von Mals, Tauferers und Laatsch eingereicht. Dabei dürfte es zur Panne gekommen sein. Nebenbei scheint auch das „alte“ Laatscher Projekt nun nicht mehr auf der Liste der Umweltagentur auf und scheidet somit aus dem Rennen.
Das ganze Verfahren soll nun noch einmal rechtlich abgeklärt werden. Für die Malser-Tauferer-Laatscher Projektbetreiber ist etwa nicht ganz klar, warum das Laatscher Beregnungswasser-Strom-Projekt zum Anlass genommen wurde, um die anderen Rambach-Projekte mit ins Boot zu holen.
Über mehr Möglichkeiten als über eine rechtliche und formelle Überprüfung scheinen der Verwaltungsrat der Gesellschaft und damit auch die Gemeinden sowie die Fraktion Laatsch aber nicht zu verfügen.
Trotzdem ist noch nicht alles verloren. Nachdem sich Taufers, Mals und Glurns wegen des E-Werks-Baus in die Haare gekommen waren, hisste man letzthin wieder die Friedensfahnen. Somit könnten letztendlich doch alle beteiligten Obervinschger Gemeinden in den Genuss des Rambach-Stromes kommen. Voraussetzung ist allerdings, dass Glurns als Sieger des Verfahrens hervorgeht.