Von: luk
Bozen – Südtirol könnte mit eigener Regelung die Sonn- und Feiertagsöffnung von Geschäften und Handelsketten einschränken. Eine staatliche Richtline ermöglicht dies seit einiger Zeit.
“Allerdings laufen bereits jetzt vorab Kaufhausbosse Sturm gegen eine solche Einschränkung der Sonntags- und Feiertagsöffnung”, so der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder, der damit auf öffentliche Förderung des Twenty-Bozen-Chefs Giovanni Podini reagiert.
“In Südtirol war es immer schon so, das bestimmte Geschäfte in Tourismushochburgen an Sonntag offenhalten durften, zudem gab es Öffnungszeiten an Sonntagen vor Weihnachten. Allerdings ist durch die Öffungszeitenliberalisierung des Staates die Situation aus dem Ruder gelaufen, mittlerweile halten ganze Handelsketten vor allem auch im Bekleidungssektor und Lebensmittelketten an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Das geht einerseits natürlich zu lasten der Angestellten und ihrer Familien zerstört aber gleichzeitig die Bedeutung von Sonn- und Feiertagen als Ruhetage, Familientage und auch die religiöse und kulturelle Bedeutung.” Pöder wendet sich entschieden gegen die Forderung von Twenty-Chef Giovanni Podini, die Sonntagsöffnung aller Geschäfte völlig frei zu geben.
“Sonn- und Feiertage gehören der Familie und haben in unserem Land auch immer noch eine stark religiöse Bedeutung und dürfen nicht der Geldgier geopfert werden”, so Pöder.
“Es ist ja ohnehin schon so, dass mittlerweile Handelsketten öffnen wann sie wollen und sogar Feier- oder Gedenktage wie Allerheiligen nicht mehr vor dem Einkaufsrausch sicher sind”, so der Abgeordnete.
“Irgendwann muss auch genug sein, sowohl für die Familien generell als auch für die Angestellten in den verschiedenen Betrieben, die ja auch wieder Familien haben. Die Eltern sollen in einem so schönen Land wie Südtirol die Zeit mit ihren Kindern an Sonn- und Feiertagen lieber in der Natur verbringen als in Umkleidekabinen von Einkaufsketten.” Auch Respekt vor der religiösen Bedeutung der Sonn- und Feiertage fordert Pöder von der Wirtschaft ein.
Zudem verweist der Abgeordnete darauf, dass der Südtiroler Landtag auf Antrag von unterschiedlichen Parteien sich wiederholt gegen die wahllose Geschäftsöffnung an Sonn- und Feiertagen ausgesprochen hat.
“Ein gesunder Geschäftssinn ist im Wirtschaftsleben gut, auf dem Altar der Geldgier darf aber nicht alles geopfert werden. Nötigenfalls werden wir eine Volksbefragung über eine eigene Südtiroler Öffnungszeitenregelung initiieren”, so Pöder.