Von: mk
Bozen – Einen Blick in die Zukunft wagte die Südtiroler Bauernjugend im Rahmen ihrer 48. Mitgliederversammlung am Sonntag im Waltherhaus in Bozen. Höhepunkte waren die Wahl der Landesleiterinstellvertreterin die Vergabe des Raiffeisen-Jungbergbauernpreis sowie die Verleihung von fünf Ehrenzeichen in Gold.
„Wir alle haben Sehnsüchte und Träume, wie unser Leben in der Zukunft sein soll. Auch wenn sich die Ziele jedes einzelnen unterscheiden, kann doch ein gemeinsamer Weg dorthin führen.“, unterstrich SBJ-Landesleiterin Angelika Springeth. „Die Südtiroler Bauernjugend ist ein Treffpunkt für junge Menschen mit neuen Ideen und Zielen. Im Austausch werden diese zu Plänen, die die Zukunft auf dem Hof verbessern.“, ergänzt Landesobmann Wilhelm Haller
Sofia Maria Pradi ist neue Landesleiterinstellvertreterin
Erster Höhepunkt war die Wahl einer Landesleiterinstellvertreterin. Der Posten blieb bei den letzten Wahlen unbesetzt. Mit Sofia Maria Pradi aus Pinzagen bei Brixen ist die Landesführung wieder vollständig. Sie ließ sich bei der heurigen Mitgliederversammlung als Kandidatin aufstellen und wurde einstimmig ins Amt gewählt. In der Landesführung will Pradi neue Freundschaften knüpfen und ihre Begeisterung für die Landwirtschaft weitergeben.
Mit Leib und Seele am Hof
Der Raiffeisen-Jungbergbauernpreis wird von den Südtiroler Raiffeisenkassen gestiftet und geht diesmal an Familie Werner Mitterutzner und Stefanie Dorfmann vom Ausserranzurer-Hof in Latzfons. „Die Jungbauern haben viele neue Ideen für die Bewirtschaftung ihrer Höfe, ihnen gehört die Zukunft und unsere Aufmerksamkeit.“, unterstrich Herbert von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes bei der Verleihung.
Stefanie und Werner leben gemeinsam mit ihren zwei Kindern Jonas und Lena (vier und eineinhalb Jahre), Werners Eltern und seinem jüngeren Bruder auf dem Hof. Bei der täglichen Arbeit helfen alle tatkräftig mit. Der Bergbauernhof liegt auf 1200 Metern und weist 122 Erschwernispunkte auf. Zum Ausserranzurer Hof gehören sieben Hektar Wiese und zwanzig Hektar Waldfläche. Im Stall werden zwölf Kühe und sechs Jungtiere der Rasse Braunvieh gehalten. Zwei Tiroler Steinschafe und zehn Hühner vervollständigen den Tierbestand auf dem Hof. Werner ist gelernter Tischler und hat im Jahr 2012 mit seiner Frau den Hof übernommen, neben seiner Arbeit als Landwirt ist er auch in mehreren Verbänden und Vereinen tätig. Zudem war Werner von 2008-2012 Ortsobmann der Bauernjugend Latzfons und auch Mitglied des Mäherteams. Seine Frau Stefanie absolvierte die Handelsoberschule und besuchte zusätzlich einen Käseherstellungskurs, einen Brotbackkurs und einen Trachtennähkurs. Zurzeit ist Stefanie in Mutterschutz, da sie im April ihr drittes Kind erwartet. Sie hilft ihrem Mann bei der Arbeit auf dem Hof und kümmert sich fürsorglich um die Kinder und um den Haushalt. „Werner und Stefanie leben und arbeiten auf dem Hof und sind für uns ein Vorzeigemodell einer jungen, modernen bäuerlichen Familie, die ihre Zukunft am Hof gefunden hat.“, sind sich Alex Perathoner und Manuela Knollseisen vom SBJ-Bezirk Eisacktal sicher. Die Besucher der Mitgliederversammlung dankten der Familie mit großem Applaus für ihre große Einsatzbereitschaft in der Berglandwirtschaft.
Fünf Mal Gold verliehen
Gleich fünf Mal sagte die Südtiroler Bauernjugend „Vergelts Gott“ und verlieh dabei verdienten Funktionären das Ehrenzeichen in Gold. Christine Tschurtschenthaler, ehemalige Landessleiterin der Südtiroler Bauernjugend konnte auf 12 Jahre Funktionärstätigkeit in verschiedenen Funktionen zurückblicken. Zuletzt lenkte sie sechs Jahre die Geschicke der Bauernjugend als Landesleiterin. Mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet wurden auch Renate Pedrotti aus Kurtinig, Georg Mantinger aus Latsch, Sabine Marsoner aus St. Pankraz und Matthias Senoner aus Wolkenstein.
Ein großer Dank ging auch an den ehemaligen Landessekretär Andreas Mair, der im Februar 2018 als Geschäftsführer zum Wirtschaftsring gewechselt hat. An seine Stelle tritt Evi Andergassen, die vorher drei Jahre als Mitarbeiterin im SBJ-Landessekretariat tätig war.
„Wir gestalten die Zukunft der Landwirtschaft. Dabei geht es darum, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, eine Strategie in der Gegenwart auszuarbeiten und diese in der Zukunft umzusetzen“, verkündete Landesobmann Wilhelm Haller zum Abschluss.