Von: mk
Bozen – Bürokratie – weniger ist mehr! Dieses Motto gehört zu den Kernthemen des lvh. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen sucht der Verband nach Wegen, bürokratische Auflagen für Betriebe zu reduzieren und den Verwaltungsaufwand zu verringern.
Der Wirtschaftsverband Handwerk und Dienstleister (lvh.apa) und die Agentur für öffentliche Vergabe – AOV haben sich kürzlich zu einem Austausch getroffen. Ziel des Dialoges war es, die aktuellen administrativen Aufwände für Betriebe zu identifizieren, zu priorisieren und konkrete Vorschläge zur Entlastung zu diskutieren.
An dem Gespräch nahmen Walter Pöhl, Direktor des lvh, Petra Mahlknecht, Generaldirektorin der AOV, Sabina Sciarrone, Vize-Generaldirektorin der Agentur, sowie Lorenzo Smaniotto, Bereichsleiter des ISOV – Informationssystem der öffentlichen Verträge teil. Im Fokus des Gesprächs standen unter anderem die Verbesserung der Nutzerfreundlichkeit des Vergabeportals sowie die Möglichkeit, doppelte Eingaben zu vermeiden und einheitliche Formulare zu entwickeln.
„Handwerksbetriebe leiden unter dem großen bürokratischen Aufwand. Der lvh hat viele Bürokratielasten seiner Mitglieder gesammelt und will diese nun mit verschiedenen Institutionen besprechen. Wenn es uns gelingt, selbst in kleinen Schritten Erleichterungen zu erzielen, wären dies große Fortschritte“, erklärte Walter Pöhl im Rahmen des Treffens.
Die Digitalisierung stellt einen wichtigen Hebel zur Reduzierung des Verwaltungsaufwands dar. „Digitalisierte Prozesse könnten wertvolle Instrumente sein, um die Verwaltung unternehmensnaher und effizienter zu gestalten“, betonte Pöhl. In diesem Zusammenhang wurde der Vorschlag an die Politik für die Wiedereinführung der Direktvergabe von Kleinstaufträgen ohne Nutzung des Vergabeportals besprochen. Aber das kann nur durch eine Änderung des Vergabekodex auf nationaler Ebene realisiert werden.
Petra Mahlknecht begrüßte die gemeinsame Zusammenarbeit: „Der Dialog zwischen AOV und lvh ist wichtig, um Wege zu finden, gewisse Erleichterungen anzugehen. Wir hoffen, dass es uns gelingt, gemeinsam praxisnahe Lösungen zu erarbeiten. Die AOV hat vereinfachte Formulare für die Mikroverträge vorbereitet, damit die Wirtschaftsteilnehmer mit minimalem Aufwand, aber unter Einhaltung der Vorschriften für öffentliche Verträge, Auftragnehmer werden können. Auch werden für die Vergabestellen Leitfäden und Formulare bereitgestellt, die die Anfragen für Kostenvoranschläge bei Direktvergaben oder die Angebotsanfragen bei Ausschreibungen vereinheitlichen, wodurch auch die Teilnahme der Unternehmen erleichtert wird. Als nächstes ist die Erstellung eines gemeinsamen Vademecums für Direktvergaben mittels Rahmenvereinbarungen angedacht. Dieses soll Unternehmen eine klare und einfache Anleitung für die Vergabeprozesse bieten.“
Das Treffen verdeutlicht den gemeinsamen Willen von lvh und AOV, die bürokratischen Prozesse für Betriebe effizienter und nutzerfreundlicher zu gestalten. Weitere Gespräche sind bereits in Planung, um konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, die den Betrieben in Südtirol zukünftig Erleichterungen verschaffen sollen.
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