Von: luk
Bozen – Familien brauchen starke Rückendeckung, Familienthemen breite Aufmerksamkeit. Zu diesem Zweck wollen die Allianz für Familie und der Dachverband für Soziales und Gesundheit als Netzwerke ihre Zusammenarbeit intensivieren und für geteilte Anliegen gemeinsam auftreten.
Zuletzt gab es eine intensive Zusammenarbeit anlässlich der Fachtagung „Familie im Wandel“ am 15. Mai, dem Internationalen Tag der Familie, den die Vereinten Nationen seit 30 Jahren begehen. Der Dachverband hatte zur Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Lebensformen der Familien in Südtirol aufgerufen – und darin die Unterstützung der Allianz für Familie gefunden. Beide Netzwerke arbeiten seit vielen Jahren im engen Austausch. Während das Hauptaugenmerk des Dachverbandes auf die sozialen und gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen in Südtirol gerichtet ist, stehen die Rahmenbedingungen für das Leben als Familie im Blickwinkel der Tätigkeiten der Allianz. Damit ergeben sich vielfache Überschneidungen und somit Anlass zu einer Intensivierung der gemeinsamen Bemühungen.
Die Verantwortlichen und Funktionäre beider Netzwerke haben sich letzthin getroffen und festgelegt, woran künftig gemeinsam gearbeitet werden soll. Als eine Herausforderung größter Wichtigkeit wurde dabei das fehlende Angebot an erschwinglichen Mietwohnungen definiert. Viel zu lange galten alle Maßnahmen der Wohnbaupolitik in Südtirol dem Erwerb von Eigentumswohnungen. Sowohl Dachverband als auch die Allianz für Familie sehen aber eine absolute Notwendigkeit, dass jetzt alles dafür unternommen wird, um dem Bedarf an Mietwohnungen gerecht zu werden. Viele Menschen haben derzeit angesichts der überzogenen Standards und Kosten keine Chance, an den Kauf einer Wohnung zu denken. Damit aber junge Leute, Familien und auch Menschen aus anderen Ländern, die in Südtirol dringend als Fachkräfte gebraucht werden, im Lande bleiben und arbeiten können, müssen umgehend mehr Mietwohnungen her“, sagt Christa Laduner. Dabei soll durchaus schonend mit den Flächen umgegangen werden, so die geteilte Meinung der Dachorganisationen, und auch der Baubestand vorrangig durch umweltschonende Sanierungsmaßnahmen genutzt werden. Denn über den verfügbaren Wohnraum hinaus sollen auch die nächsten Generationen in einer möglichst intakten Lebenswelt aufwachsen können.
„Als weiteres umfassendes Thema haben die Allianz für Familie und der Dachverband für Soziales und Gesundheit die positive Wahrnehmung der Vielfalt unserer Gesellschaft in all ihren Lebensformen, Ausdrucksweisen und Kulturen und eine aktive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen aller Art vereinbart“, bestätigt Wolfgang Obwexer. Diesem Thema soll, in Zusammenarbeit auch mit weiteren Akteuren und Institutionen, die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren gewidmet werden – immer mit dem Fokus auf das Leben der Familien in Südtirol.