Von: mk
Bozen – Heute Vormittag wurde von Bioland und Dachverband für Natur und Umweltschutz und Verbraucherzentrale Südtirol ein gemeinsames Positionspapier zur neuen Gentechnik (NGT New Genomic Techniques) vorgestellt, welche derzeit in den EU-Gremien diskutiert wird. Am 6. Februar 2024 wird das EU Parlament über die Gesetzesvorlage zur Deregulierung der neuen Gentechnik-Verfahren abstimmen. Bisher sorgte das strenge EU-Gentechnikrecht dafür, dass alle Arten von NGT gekennzeichnet, auf Risiken geprüft wurden und jederzeit rückverfolgbar waren. Damit war garantiert, dass Bürger:innen und Produzent:innen jederzeit wussten, wo Gentechnik eingesetzt wurde und hatten so die Wahlfreiheit zu entscheiden, ob sie Gentechnik nutzen wollten oder nicht.
Mit dem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission sollen Pflanzen, die mithilfe neuer gentechnischer Verfahren (wie der Genschere CRISPR/Cas) gezüchtet werden, künftig nicht mehr oder weniger streng reguliert werden. Hiermit wäre die Risikoprüfung sowie die Kennzeichnungspflicht nicht mehr garantiert und die Wahlfreiheit für gentechnikfreien Anbau in der EU nicht mehr möglich.
Die Verbraucherzentrale Südtirol, der Dachverband für Natur und Umweltschutz und Bioland Südtirol haben heute gemeinsam ihre kritischen Positionen dargelegt und die Auswirkungen auf Landwirtschaft, Natur und Umwelt sowie Konsument:innen und Produkttransparenz erläutert. Im beiliegenden Positionspapier wird auf diese sozialen, ökonomischen und ökologischen Konsequenzen eingegangen. Rund 50 Verbände, Vereine und zivilgesellschaftliche Organisationen aus Südtirol unterstützen dieses geimeinsame Dokument ebenfalls.
Gleichzeitig wurde ein Appell an die verantwortlichen Politiker hier und in der EU gerichtet, sich für die Beibehaltung des Vorsorge- und Verursacherprinzips, für Transparenz und Wahlfreiheit einzusetzen. Für alle Interessierte gibt es die Möglichkeit, eine Proteststimme gegen die Deregulierung der Neuen Gentechnik abzugeben, und zwar unter diesem Link.