Von: mk
Bozen – Das Geschäftsklima im Südtiroler Dienstleistungssektor bessert sich weiter. Im Jahr 2016 war das Betriebsergebnis für acht von zehn Unternehmen befriedigend und heuer erwarten fast neun von zehn eine positive Ertragslage. Die Stimmung ist auch im Transportgewerbe gut: Etwa 90 Prozent der Unternehmen bewerten Ihre Ertragslage sowohl für das vergangene Jahr als auch im Hinblick auf 2017 als zufriedenstellend. Dies geht aus der Frühjahrsausgabe des Wirtschaftsbarometers des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.
Dienstleistungen – Ertragslage Rückblick und Erwartungen
Die Ertragslage im Südtiroler Dienstleistungssektor hat sich in den letzten drei Jahren konstant verbessert und 2016 konnten 81 Prozent der Unternehmen ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis erzielen. Erfreulich ist vor allem, dass für das laufende Jahr eine weitere Steigerung erwartet wird: 89 Prozent der Wirtschaftstreibenden gehen heuer von einer befriedigenden Rentabilität aus.
Die Umsätze sind 2016 gewachsen und die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit der Dienstleistungsunternehmen hat sich somit im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Für 2017 wird eine weitere Steigerung des Geschäftsvolumens erwartet und auch die Beschäftigung dürfte sich positiv entwickeln.
Unter den Branchen des Dienstleistungssektors weist die Informatiksparte das beste Geschäftsklima auf. Nahezu alle Unternehmen dieser Branche bewerten ihre Ertragslage zumindest als „befriedigend“, etwa ein Viertel sogar als „gut“. Schwierigkeiten gibt es hingegen vor allem im Finanzsektor, wo die Rentabilität des vergangenen Jahres von fast einem Drittel der Befragten als „schlecht“ bezeichnet wird. Die Betriebsergebnisse der Banken sind weiterhin von Problemkrediten und geringen Zinsmargen belastet. Das Kreditvolumen steigt aber wieder an und die Kostenstruktur wird durch Rationalisierungsmaßnahmen verbessert. Aus diesen Gründen geht man für das laufende Jahr von einer Besserung der Ertragslage aus.
Auch im Transportsektor herrscht eine positive Stimmung. Insgesamt bewerten 88 Prozent der Unternehmen die Ertragslage im Jahr 2016 als befriedigend. Die Umsätze sind sowohl im Personen- als auch im Warentransport angestiegen und die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit hat sich verbessert. Darüber hinaus haben die Transportunternehmen im Vergleich zum Vorjahr mehr investiert, auch dank verbesserter Bedingungen für den Kreditzugang. Für das laufende Jahr erhoffen sich 91 Prozent der Transportunternehmen eine befriedigende Ertragslage, trotz der höheren Treibstoffkosten. Das Geschäftsvolumen dürfte weiter steigen und auch die Beschäftigung wird sich voraussichtlich positiv entwickeln. Handelskammerpräsident Michl Ebner ist über die gute Stimmung erfreut: „Unsere Dienstleister und Transportunternehmen sind ein wichtiger Teil der Südtiroler Wirtschaft. Ihre Kompetenz und ihr Qualitätsniveau stellen einen wesentlichen Vorteil für alle Kunden dar, ob Privatunternehmen oder öffentliche Auftraggeber.“
Die Stellungnahmen der Vertreter der Wirtschaftsverbände
Claude Rotelli, Präsident Confcooperative Bolzano: „Der Dienstleistungssektor bestätigt seine Zugkraft für die Südtiroler Wirtschaft, sowohl was die Ertragslage als auch die Beschäftigung betrifft. Es gibt weiterhin ein großes Potential, vor allem im „Non-Profit“-Bereich: ein vielfältiges Welfare-System, wo das Genossenschaftswesen ein exzellentes Know-how besitzt.“
Barbara Jäger, Präsidentin der Dienstleister im hds: „Neben der Forcierung der Digitalisierung mit flächendeckend schnellem Internet legen wir sehr großen Wert auf die Verbesserung von Qualifikationen bei den Mitarbeiter/innen, insbesondere der Sprachkenntnisse sowie der Sozialkompetenzen. Gerade hier sehen wir einen großen Handlungsbedarf für Südtirol, damit sich der Dienstleistungssektor auch in Zukunft erfolgreich weiterentwickeln kann.“
Elmar Morandell, Obmann der Transportgruppe im lvh: „Die Ertragslage im Jahr 2016 war zufriedenstellend und wird sich hoffentlich auch weiterhin verbessern. Diese Entwicklung zeigt, dass die Sensibilisierung zum Erhalt der Südtiroler/innen Arbeitsplätze endlich Früchte trägt – sprich die Südtiroler nehmen vermehrt lokale Dienstleistungen in Anspruch, weil sie die Südtiroler Qualität schätzen und bevorzugen. Für 2017 bleibt zu hoffen, dass die Dieselpreise sinken.“
Methodische Anmerkung: Im Rahmen des WIFO-Wirtschaftsbarometers umfasst der Dienstleistungssektor folgende Branchen: Verlag und Kommunikation, Informatik, Kredit und Versicherung, Immobilienverwaltung sowie personen- und unternehmensbezogene Dienste. Nicht eingeschlossen sind Handel und Gastgewerbe. Das Transportgewerbe wird gesondert untersucht.
Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Georg Lun, Tel 0471 945 708, E-Mail: georg.lun@handelskammer.bz.it und Luciano Partacini, Tel. 0471 945 700, E-Mail: luciano.partacini@handelskammer.bz.it.