Von: mk
Bozen – Das Geschäftsklima in der Südtiroler Tourismusbranche ist weiter im Steigen und profitiert von der guten Nächtigungsentwicklung im Jahr 2017 sowie in den ersten Monaten des Jahres 2018. Dies geht aus der Frühjahrsausgabe des Wirtschaftsbarometers des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor. Das vergangene Jahr war sehr positiv, insbesondere für die Hotellerie, und für 2018 erwarten sogar 95 Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis.
Im Jahr 2017 stieg die Zahl der touristischen Nächtigungen in Südtirol gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf fast 32,5 Millionen und erreichte damit einen neuen Rekord. Dieser positive Trend wird durch die gute Entwicklung der Wintersaison 2017/2018 bestätigt: In den ersten fünf Monaten – zwischen November und März – wurde ein Anstieg der Nächtigungen um fast elf Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum der Vorjahres verzeichnet. Dies ist unter anderem auf die günstigen Wetterbedingungen, den Aufschwung in Italien und das starke Wirtschaftswachstum in Deutschland zurückzuführen. Im Detail stiegen die Nächtigungen der italienischen Touristen um sieben Prozent und die der Deutschen um über 15 Prozent an.
Das Geschäftsklima im Gastgewerbe ist demensprechend hoch: 92 Prozent der Betreiber bewerten die Ertragslage im Jahr 2017 (zumindest) als zufriedenstellend. Die Mehrheit der Betriebe konnte ein Umsatzwachstum verzeichnen, die Kundenpreise stiegen an und die Zunahme der Betriebskosten fiel moderat aus. Somit konnte die betriebliche Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden. Auch der Zugang zum Kredit hat sich laut der befragten Unternehmer und Unternehmerinnen gebessert. Die Beschäftigungsentwicklung war sehr gut, so dass im Jahr 2017 die Zahl der Arbeitnehmer im Südtiroler Gastgewerbe um mehr als 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist.
Innerhalb des Gastgewerbes zeigt die Beherbergung den größten Optimismus: Die Ertragslage dürfte heuer in dieser Branche für fast alle Unternehmen zufriedenstellend bis gut ausfallen. Das Geschäftsklima unter den Bar- und Kaffeebetreibern ist hingegen verhaltener, und viele von ihnen beklagen sich über die hohen Betriebskosten und den starken Wettbewerb.
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, blickt auf die Herausforderungen der Zukunft: „Der Tourismus ist eine wesentliche Stärke der Südtiroler Wirtschaft. Die Bewältigung der steigenden touristischen Ankünfte durch eine effiziente und nachhaltige Erreichbarkeit wird für unser Land von entscheidender Bedeutung sein, um weiterhin von dieser wichtigen Ressource zu profitieren und Einkommen und Beschäftigung zu schaffen.“
Die Stellungnahme des Vertreters des Wirtschaftsverbandes
Manfred Pinzger, Präsident des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) erklärt: „Das Hotel- und Gastgewerbe hat frühzeitig auf Qualität in der Struktur und im Angebot gesetzt. Der Fokus auf Qualität muss nun erweitert werden hin zu einer nachhaltig ausgerichteten Entwicklung im Tourismus. Der Schwerpunkt muss dabei auf die bestehenden Hotels- und Gastbetriebe gerichtet werden. Diese Ausrichtung, welche im neuen Landesraumordnungsgesetz verankert ist, wird auch vom HGV geteilt.“
Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Georg Lun, Tel 0471 945 708, E-Mail: georg.lun@handelskammer.bz.it und Luciano Partacini, Tel. 0471 945 700, E-Mail: luciano.partacini@handelskammer.bz.it.