Von: apa
“Ich bin heute schon zu müde, ich mache es morgen” und “Ich habe jetzt etwas Wichtigeres zu tun” sind die beiden Einser-Ausreden der Österreicherinnen und Österreicher, wenn es um Hausarbeit geht. Mehr als die Hälfte der in Paarbeziehungen lebenden Landsleute kennt laut IMAS-Studie zum Weltfrauentag die “Aufschieberitis”. Erledigt wird der Großteil der ungeliebten Aufgaben nach wie vor von den Frauen, wobei die Verteilung den Geschlechterklischees entspricht.
Frauen waschen, bügeln und kochen, Männer kümmern sich um das Auto und Reparaturen, das ergab zusammengefasst die Umfrage des IMAS-Instituts, in der Ende des Vorjahres 1.011 Österreicherinnen und Österreicher, davon 557 verheiratete oder in Partnerschaft lebende Personen, repräsentativ für die Bevölkerung ab 16 Jahren, persönlich interviewt wurden. Trotz eines gewissen gesellschaftlichen Wandels “scheint aber eine gewisse Rollenverteilung in der Hausarbeit von Partnerhaushalten fast eingefroren und unverändert zu sein”, schlussfolgert IMAS. Die Umfrage bilde den Ist-Zustand gut ab, da die Antworten beider Geschlechter im Großen und Ganzen übereinstimmten.
Über 70 Prozent der Frauen gaben an, dass sie die Wäsche waschen und bügeln, rund 60 Prozent kochen, putzen die Fenster und waschen das Geschirr ab, mehr als die Hälfte der Frauen greift selbst zum Staubsauger. Das korrespondiert mit den Antworten der Männer, von denen lediglich zehn Prozent behaupteten, das zu tun. In einigen Haushalten werden diese Aufgaben gemeinsam, von einer anderen Person oder von externer Hilfe erledigt.
Einkaufen gehen, Müll entsorgen, Balkon oder Terrasse putzen, Blumen gießen und Gartenarbeit macht gut ein Drittel bis die Hälfte der Paare gemeinsam. Männer kümmern sich überwiegend um ihnen geschlechtertypisch zugeschriebene Aufgaben: 62 Prozent waschen das Auto, 42 Prozent mähen den Rasen und 46 Prozent übernehmen Reparaturen im Haushalt. Auch hier gaben Frauen übereinstimmend an, dass diese Tätigkeiten vom Partner erledigt werden, wobei 66 Prozent der Frauen glauben, ihre Männer reparieren Dinge, während dies nur 46 Prozent der Männer angaben und 18 bzw. zehn Prozent meinten, dies würde jemand anderer bzw. externe Hilfe erledigen.
Neben Müdigkeit (über 50 Prozent) und wichtigeren Dingen (47 Prozent) als beliebteste Ausreden müssen “das Kreuz”, Zeitnot, allgemeines Unwohlsein und Kopfschmerzen sowie Unfähigkeit (“Ich kann das nicht, ich bin dafür zu ungeschickt”) als Vorwand herhalten, wenn Hausarbeit angesagt wäre. Rund 30 bis 40 Prozent der Befragten haben das schon hin und wieder gehört, Allergien als Schutz vor ungeliebten Aufgaben sind hingegen nur rund 20 Prozent ein Begriff. Bemerkt werden muss auch, dass der überwiegende Teil von 50 bis 60 bzw. 75 Prozent diese Ausflüchte gar nicht kennt.