Von: mk
Bozen/Pfatten – Das Land wird für die Universität Bozen auf dem Gelände des Versuchszentrums Laimburg ein Gewächshaus und eine teilweise überdachte Versuchsfläche errichten.
Die Landesregierung hat heute den diesbezüglichen Vereinbarungsentwurf genehmigt und den Landeshauptmann zur Unterzeichnung des Abkommens ermächtigt. “Es handelt sich dabei um einen ersten Schritt, auf den ein zweiter Beschluss für die Errichtung eines Gewächshauses für das Versuchszentrum Laimburg folgen wird”, kündigte Landeshauptmann Arno Kompatscher bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Regierungssitzung an.
Die Freie Universität Bozen soll in absehbarer Zeit eine geeignete Infrastruktur für ihre Forschungstätigkeit im Bereich von Land- und Forstwirtschaft zur Verfügung stehen. Auf Vorschlag von Landeshautpmann und Forschungslandesrat Arno Kompatscher hat die Landesregierung heute grünes Licht für den Bau eines 200 bis 250 Quadratmeter großen Glashauses mit automatischer Temperatur- und Belüftungskontrolle, mit Befeuchtungssystem der Umgebung, Abschattungs- Düngungs- und Bewässerungssystem gegeben.
Außerdem soll eine befestigte Versuchsfläche von rund 200 Quadratmetern angelegt werden, die zur Hälfte mit Glas überdacht ist. Beide Einrichtungen werden vom Land auf dem Gelände des Versuchszentrums Laimburg verwirklicht und auf der Grundlage einer Vereinbarung der Freien Universität 20 Jahre lang unentgeltlich zur Nutzung überlassen. Für Planung und Bau wird die Landesabteilung Hochbau und Technischer Dienst verantwortlich zeichnen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 600.000 Euro. Bezahlt werden die Arbeiten mit Mitteln aus dem vom Land für die Uni BZ bereitgestellten Grundbudget 2016.
Die Freie Universität Bozen betreibt seit mehreren Jahren Forschungstätigkeit auf dem Gelände des Versuchszentrums Laimburg, wo sie unter anderem über eine Freilandfläche und zwei Forschungscontainer verfügt. Zudem besteht zwischen der Freien Universität und dem Versuchszentrum eine rege wissenschaftliche Zusammenarbeit, die auch vertraglich durch gezielte Forschungsabkommen untermauert wurde. Für die Forschungstätigkeit des akademischen Personals im Bereich der Agroforstwirtschaft und der Umweltforschung sowie der Ausbildung ihrer Studierenden in den drei Stufen (Bachelor, Master und PhD), insbesondere für wissenschaftliche Studien im Bereich der Pflanzenphysiologie, benötigt die Uni Glashaus und teilüberdachte Flächen. Dort sollen vor allem Umweltparameter kontrolliert werden, wie Temperatur, Luftfeuchte, Lichteinstrahlung, Nährstoff- und Wasserzugabe. Pflanzenkulturen spielen auch in Südtirol eine wichtige Rolle, vor allem in Produktionsbereichen wie Gemüse- und Obstanbau, Baumschulen und Blumenproduktion.
Bis heute verfügt die Universität Bozen nicht über die notwendige Infrastruktur, um solche Studien durchführen und damit wichtige wissenschaftliche Ziele erreichen zu können. Bisher nutzte sie zu diesem Zweck die Infrastruktur anderer öffentlicher Einrichtungen wie jene der Laimburg oder der Trentiner Stiftung Edmund Mach. Eine autonom nutzbare Infrastruktur sei nötig, so Carlo Andreotti von der Fakultät für Naturwissenschaft und Technik der Uni BZ, damit Forschungs- und Lehrtätigkeit im Bereich von Land- und Forstwirtschaft in den nächsten Jahren nicht unter diesem Mangel leide. Geplant sind Studien über den mineralischen Nährstoffhaushalt von Kulturpflanzen, über die Wassernutzungseffizienz landwirtschaftlicher Pflanzen, phytopathologische und entomologische Studien sowie zu Biodiversität, zur angewandten Pflanzenökologie und über geschützte Pflanzenkulturen.