VW tief in der Krise

Gewerkschaftsaufruf zu neuen Warnstreiks bei VW am Montag

Donnerstag, 05. Dezember 2024 | 18:30 Uhr

Von: APA/AFP/Reuters

Die deutsche Gewerkschaft IG Metall ruft die Beschäftigten des kriselnden Autoriesen Volkswagen erneut zu Warnstreiks auf. Am Montag solle in neun Werken deutschlandweit für vier Stunden gestreikt werden, teilte die IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am Donnerstag mit.

IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger lobte die Mobilisierung beim Warnstreik-Tag am Montag dieser Woche. Dabei hatten laut Gewerkschaft fast 100.000 Beschäftigte mitgemacht. Es sei “ein lautes Signal an die VW-Chefetage gesendet” worden mit der Botschaft, “Zukunft statt Kahlschlag”, erklärte Gröger. “Wir werden nun am 9. Dezember nachlegen und so den Druck auf das Unternehmen am Verhandlungstisch erhöhen.”

Am Montag sollen die Tarifverhandlungen fortgesetzt werden. Volkswagen will einen harten Sparkurs durchsetzen, der Werksschließungen, Stellenabbau und Lohnkürzungen nicht ausschließt.

Geringere Dividende

Wegen des sinkenden Gewinns will der Konzern heuer indes eine geringere Dividende zahlen. Das Ergebnis je Aktie sei um ein Drittel gesunken bis Ende September, die Dividende würde entsprechend niedriger ausfallen, sagte Finanzchef Arno Antlitz am Donnerstag bei einer Konferenz der Investmentbank Goldman Sachs in London. Der Konzern halte zugleich an seiner Richtschnur fest, 30 Prozent des Nettoergebnisses an die Aktionäre auszuschütten.

Für das Gesamtjahr erwarten Analysten laut Daten von LSEG einen Rückgang des Ergebnisses je Aktie um 26 Prozent. Einhergehend rechnen sie mit einer entsprechend sinkende Dividende von 6,75 Euro je Anteilsschein.

Antlitz bekräftigte, dass es bei Europas größtem Autobauer wegen wachsender Konkurrenz an einem schrumpfenden Markt zu Werksschließungen und Personalabbau kommen könnte. “Heute sind unsere Werke nicht wettbewerbsfähig”, sagte er. “Ohne Verbesserung der Effizienz und Leistung können wir das derzeitige Beschäftigungsniveau nicht halten.” Die Produktivität müsse steigen, die Arbeitskosten müssten sinken. Diskussionen über die Schließung von Fabriken seien daher unvermeidlich.

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