Von: luk
Bozen – Mit gleich drei Filmen sind Südtirol und seine Filmförderung dieses Jahr in Venedig vertreten: „Die Einsiedler“ des Südtiroler Regisseurs Ronny Trocker ist in die Reihe „Orizzonti“ der 73. Biennale eingeladen worden, Amir Naderis „Monte“ wird in einem Special Screening außer Konkurrenz gezeigt, und Cristiano Bortones „Caffé“ wird bei den parallel zu den Filmfestspielen stattfindenden „Giornate degli Autori“ zu sehen sein. Alle drei Filme wurden zu großen Teilen in Südtirol gedreht und feiern ihre Weltpremiere in Venedig. Bei ihrer Realisierung wurden sie von der Südtiroler Filmförderung – seit Januar bei IDM Südtirol angesiedelt – unterstützt, die den Rahmen der Biennale für intensives Netzwerken mit Fachbesuchern und Medien nützen wird.
„Die Einsiedler“ (engl. „The Eremites“) des Südtiroler Regisseurs Ronny Trocker ist in Venedig in der internationalen Reihe „Orizzonti“ zu sehen. Der Film wurde vergangenen Herbst und Winter im Vinschgau gedreht. Das Projekt der Berliner Zischlermann Filmproduktion in Koproduktion mit der österreichischen Golden Girls Filmproduktion & Filmservices, für das die Bozner Echo Film die Serviceproduktion übernommen hatte, wurde in der Produktionsvorbereitung und anschließend auch in der Produktion vom Südtiroler Filmfonds unterstützt. Das Drama erzählt die Geschichte des Bauernsohns Albert (Andreas Lust), der sich zwischen dem rauen Leben auf dem abgelegenen elterlichen Bergbauernhof mit seiner Mutter (Elisabeth Orth) oder einem Leben im Tal entscheiden muss, wo er im Marmorbruch arbeitet.
Der iranische Regisseur Amir Naderi wurde mit seinem Südtirol-unterstützten Film „Monte“ zu einem Special Screening außerhalb Konkurrenz eingeladen. Naderi drehte im Herbst fast vier Wochen lang vorwiegend im Eggental, wo eigens für den Film ein mittelalterliches Dorf nachgebaut wurde. Das eindringliche Drama erzählt die Geschichte von Agostino (Andrea Sartoretti), der mit seiner Familie in einer Hütte in einem verlassenen Dorf am Fuße eines Bergmassivs lebt und gegen die dort herrschenden Verhältnisse aufbegehrt. Die Zivago Media Produktion drehte in Koproduktion mit der italienischen Citrullo International und der US-amerikanischen Produktion Cineric in Zusammenarbeit mit der Rai und erhielt vom Südtiroler Filmfonds eine Produktionsförderung.
Bei den parallel zum Festival stattfindenden „Giornate degli Autori“/„Venice Days“ wird „Caffé“ (engl. „Coffee“) von Cristiano Bortone zu sehen sein. Die italienisch-belgisch-chinesische Koproduktion entstand im Sommer 2015 in Rabland, Bozen und Umgebung, die helios sustainable films aus Bozen war dabei Serviceproduzent. Bortone erzählt drei unterschiedliche Geschichten in drei Ländern, deren verbindendes Thema Kaffee ist. In den Hauptrollen spielen unter anderem Ennio Fantastichini, Dario Aita und Miriam Dalmazio. Der Film der italienischen Orisa Produzioni in Koproduktion mit der belgischen Savage Film und der chinesischen Road Pictures und China Blue bekam eine Produktionsförderung.
Bei IDM Südtirol freut man sich über den dreifachen Erfolg und feiert den Auftritt der drei Südtirol-Projekte in Venedig mit einem gemeinsamen Empfang: „Dass gleich drei Südtirol-unterstützte Filme auf einem Filmfest dieser Größenordnung vertreten sind, zeigt genauso wie die Tatsache, dass viele unserer Filme Auszeichnungen erhalten, wie sehr bei der Auswahl der unterstützten Projekte auf Qualität geachtet wird“, unterstreicht Christiana Wertz, Leiterin der Filmförderung bei IDM. Die Filmförderung präsentiert sich während der Biennale von 31. August bis 10. September 2016 in den „Sale Tropicana“ im Hotel Excelsior dem Fachpublikum – vorwiegend Produzenten und Filmemachern – und nützt so diesen wichtigen Treffpunkt fürs Netzwerken und für Fachgespräche.