Von: apa
Die Reisetätigkeit hat im abgelaufenen Jahr weltweit deutlich angezogen. Das Niveau vor der Corona-Pandemie wurde aber noch nicht erreicht, wie der aktuelle World Travel Monitor der Tourismus-Beratungsgesellschaft IPK International in Zusammenarbeit mit der ITB Berlin zeigt. Die Zahl der Auslandsreisen legte demnach 2023 gegenüber dem Jahr davor um 33 Prozent zu, liegt aber noch um 12 Prozent unter dem Volumen im Jahr 2019. Bis Ende 2024 soll die Krise überwunden sein.
Erfreulich seien vor allem die allmähliche Rückkehr der asiatischen Auslandsreisenden und eine positive Tendenz bei Urlaubsreisen. Für 2024 seien die internationalen Auslandsreiseabsichten trotz steigender Reisekosten ungebrochen hoch. Auffällig sei, dass vor allem die Reisezufriedenheit eine immer größere Rolle spiele, teilten die ITB Berlin und IPK International am Montag in einer Aussendung zu den internationalen Reisetrends mit.
Einige Reiseziele und auch bestimmte Reisesegmente hätten das Vor-Corona-Niveau von 2019 wieder erreicht, andere wiederum lägen noch deutlich darunter. Einige Destinationen seien 2023 bereits wieder von Overtourism betroffen gewesen. Ein Drittel der Befragten gab laut IPK International an, dass das besuchte Reiseziel ihrer Meinung nach bereits überfüllt war.
Die im Rahmen des World Travel Monitor aktuell erfassten Auslandsreiseabsichten für die nächsten zwölf Monate auf allen Kontinenten seien nichtsdestotrotz positiv “und somit Grundlage für eine vollständige Erholung in nahezu allen Bereichen bis Ende 2024”.
Die Rückkehr der asiatischen Auslandsreisenden sei 2023 der Wachstumstreiber gewesen. Deren Aktivitäten legten gegenüber dem Vorjahr um mehr als 140 Prozent zu, lagen aber immer noch um 37 Prozent unter dem Niveau von 2019. Die Reisen der Europäer legten gegenüber 2022 um 18 Prozent zu, jene der Nord-Amerikaner um 31 Prozent und jene der Lateinamerikaner um 27 Prozent. Die meisten Auslandsreisen unternahmen den Angaben zufolge US-Amerikaner. Dahinter folgten die Deutschen und die Briten. Diese drei volumenstärksten Quellmärkte hätten im abgelaufenen Jahr fast ein Drittel des gesamten weltweiten Auslandsreisevolumens im vergangenen Jahr ausgemacht.
Spanien lag 2023 laut World Travel Monitor mit einem Anteil von knapp zehn Prozent erneut auf dem ersten Platz der meistbesuchten Reiseziele weltweit. Auf Platz zwei folgten die USA.
Die “beliebteste Destination” war dem von IPK entwickelten Destination Performance Index (DPI) zufolge Dubai. Für den DPI werden für alle weltweiten Auslandsurlaubsreisen im Rahmen des World Travel Monitor die Parameter Reisezufriedenheit, Weiterempfehlung und Wiederbesuchsabsicht analysiert. Zu den am besten bewerteten Reisezielen gehörten weiters der Gewinner des Jahres 2022, die Malediven, sowie Südafrika und Abu Dhabi. Innerhalb Europas schnitten die Reiseziele Österreich und die Schweiz am besten ab.
Drei Viertel aller weltweiten Auslandsreisen 2023 waren der Erhebung zufolge Urlaubsreisen. Innerhalb dieses Segments waren Sun & Beach-Urlaube und Städtereisen mit je einem Drittel Marktanteil die beiden Haupturlaubsarten. Auf Rang drei folgten Rundreisen. Hauptmotive für Urlaubsreisen im Ausland waren in Entspannung, Sightseeing, gute Küche und Shopping.
Über 60 Prozent aller Auslandsreisen wurden im abgelaufenen Jahr den Angaben zufolge mit dem Flugzeug unternommen – somit sei das Flugzeug das meistgenutzte Transportmittel bei internationalen Reisen. Ein Großteil der Befragten gab aber an, am Zielort öffentliche Verkehrsmittel benutzt zu haben. Ein Fünftel habe ein Mietauto benutzt.
Reisen ist 2023 deutlich teurer geworden. Als Folge gestiegener Reisepreise vor allem im Flugbereich hätten auch die Reiseausgaben einen überdurchschnittlichen Anstieg gezeigt, während die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei etwa neun Nächten stabil blieb.
Die IPK erhebt den World Travel Monitor laut Eigenangaben seit mehr als 25 Jahren. Die umfassende Studie zum Auslandsreiseverhalten der Europäer, Asiaten, Nordamerikaner und Lateinamerikaner werde in über 60 Ländern durchgeführt und decke mehr als 90 Prozent der weltweiten Nachfrage nach internationalen Reisen ab.