Von: luk
Gröden/Bozen – Weit über 5.000 Unterschriften haben die Grödner in den letzten Monaten gesammelt und ihren Bürgermeister übergeben. Letztere wurden heute von Landesrätin Stocker empfangen. “Es ist lobenswert, wie stark sich die Bürgerinnen und Bürger für die Wiedereinführung des leider eingestellten Dienstes engagieren”, meint Landesrätin Stocker. Selbstverständlich sei es ihr wichtig, dass in entlegenen Ortschaften die notärztliche Versorgung durch Allgemeinmediziner mit Notfall-Ausbildung gewährleistet werde, “aber wir müssen die Rahmenbedingungen dafür erst wieder schaffen”.
Der Notarztdienst durch Hausärzte wurde bekanntlich am 1. August 2015 eingestellt, zu jenem Zeitpunkt, als der bis dahin geltende Landeszusatzvertrag der Allgemeinmediziner aufgrund der Anfechtung einer Hausärztegewerkschaft gekündigt und in der Folge der gesamtstaatliche Kollektivertrag der Allgemeinmediziner auch in Südtirol angewandt werden musste. Laut diesem darf der Notfalldienst nur von “territorialen Notfallärzten” in Vollzeitbeschäftigung geleistet werden und ist somit mit der Tätigkeit des Hausarztes nicht vereinbar.
Die Gewährleistung der peripheren Grundversorgung und die Weiterentwicklung bedarfsorientierter und wohnortnaher Dienste im Territorium sei für die gesundheitliche Versorgung in Südtirol nach wie vor ein übergeordnetes Ziel, betonte die Landesrätin gegenüber der Delegation aus Gröden. Einer Wiederaufnahme des Notarztdienstes durch Hausärzte stehen sowohl das Gesundheitsressort als auch die Hausärztegewerkschaften grundsätzlich positiv gegenüber, die Verhandlungen für den neuen Landeszusatzvertrag sind derzeit jedoch noch im Gange.