Von: mk
Waidbruck – Das Amt für Jagd und Fischerei hat in einem Bereich des Grödnerbaches alle Fische entnommen; nun beginnen dort Arbeiten der Agentur für Bevölkerungsschutz.
In diesem Abschnitt des Grödnerbaches befindet sich ein Querwerk mit Brücke, eine Engstelle, die ein erhebliches Hindernis bei Hochwasser darstellt. Durch das Entfernen des Querwerks wird der Querschnitt erhöht und die Passierbarkeit für Fische ermöglicht. Die Abfischung wurde vom Landesamt für Jagd und Fischerei in Zusammenarbeit mit der Agentur für Bevölkerungsschutz und dem zuständigen Fischereiverein Lajen durchgeführt.
Der Gefahrenzonenplan der Gemeinde Waidbruck hat ergeben, dass Teile des Ortskerns in der Roten Zone liegen. “Eine Simulation hat uns gezeigt, dass die Zufahrtsbrücke über den Grödnerbach zum Haus Runggaldier gemeinsam mit dem darunterliegenden Querwerk bei einem Hochwasser ein erhebliches Hindernis darstellen können”, erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz. Vor allem durch den Mittelpfeiler der Brücke könnten sich mitgerissene Bäume oder Sträucher an dieser Stelle verfangen und den Bach rückstauen. “Wenn der Grödnerbach hier ausbrechen sollte, könnte das Wasser durch den Umfahrungstunnel, der ins Grödnertal führt, bis nach Waidbruck gelangen und dort den Ortskern überfluten”, führt Agenturdirektor Pollinger aus.
Diese Gefahr soll nun gebannt werden. Vorarbeiter Hubert Rungger vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz wird in den kommenden Wochen mit seinem Bautrupp das Querwerk rückbauen und den Mittelpfeiler der Brücke entfernen. Mit dieser Maßnahme wird nicht nur der Durchflussquerschnitt vergrößert, sondern gleichzeitig der Bach für Fische passierbar gemacht.
“Um den Grödnerbach fischdurchgängig zu gestalten, haben wir bereits sechs Querwerke unterhalb der Brücke rückgebaut”, berichtet Projektant und Bauleiter Andreas Vettori. Zudem wurde heuer im Frühjahr orografisch rechts die Ufermauer saniert und das Bachbett mit Hilfe von Zyklopensteinen leicht aufgehöht und stabilisiert. Das Bachbett hatte sich im Laufe der Zeit eingetieft und der Bach die Ufermauer und damit die Landesstraße ins Grödnertal unterspült. Vor jedem Eingriff wird der betroffene Abschnitt abgefischt, um den Fischbestand nicht zu gefährden. Die Zusammenarbeit mit dem Landesamtmt für Jagd und Fischerei und dem zuständigen Fischereiverein Lajen funktioniert sehr gut.
Die Arbeiten werden von der SE Hydropower GmbH mitfinanziert.