Von: mk
Antholz – Das Gericht hat die Bauarbeiten des größten Ausschreibungsloses für das Biathlonzentrum in Antholz gestoppt. Der lvh kommentiert das Urteil.
Mehrfach hatte der lvh in der Vergangenheit Hinblick auf die geplanten Bauprojekte im Biathloncenter Antholz, wo 2026 die Olympischen Spiele ausgetragen werden sollen, interveniert. Das Interesse vonseiten der Gemeinde, die Arbeiten in kleinere Lose und Gewerke auszuschreiben, sei allerdings gering gewesen. „Trotz der vielen Vorteile und positiven Nebeneffekte, die kleinere Baulose für die gesamte Wirtschaft mit sich bringen, ist es zur Ausschreibung eines Großbauloses gekommen“, bedauert lvh-Bezirksobmann im Oberpustertal, Dieter Happacher. Nachdem die unterlegene Bietergemeinschaft Gasser-Ploner mit weiteren acht Handwerksunternehmen aus Rasen-Antholz Rekurs beim Verwaltungsgericht eingereicht hatte, ist es nun zum Baustopp der Bauarbeiten gekommen.
Der Bezirksobmann des Unterpustertals Josef Schwärzer kommentiert den Fall wie folgt: „Leider kommt es immer wieder vor, dass bei öffentlichen Ausschreibungen lieber ein großes Baulos vergeben wird, als dass die Arbeiten in mehrere kleine Baulose unterteilt werden. Dies bringt nicht nur Risiken für den freien Wettbewerb, sondern birgt auch die Gefahr, dass langfristig die lokalen Kreisläufe gestört werden. Die Aufteilung in Lose und Gewerke hat den Vorteil, dass es nicht zu Preisabschlägen für die Subunternehmer kommt, sondern der Mehrwert bei den einzelnen Firmen bleibt. Die Aufteilung in Lose und Gewerke bietet zudem Einsparpotential für die Auftraggeber, Arbeits- und Ausbildungsplätze werden erhalten und die kleinstrukturierte Wirtschaft gefördert, welche in Südtirol immerhin über 90 Prozent der Betriebe ausmacht.“
Wie der weitere Verlauf und vor allem die zeitliche Umsetzbarkeit der Bauarbeiten für das Biathloncenter aussehen, ist noch ungewiss. Das Beispiel zeigt, dass große Baulose auch größere Risiken mit sich bringen. „Fakt ist, dass ein Projekt wie das Biathlonzentrum in Rasen-Antholz wichtige Aufträge für eine Vielzahl von Wirtschaftstreibenden mit sich bringen könnte. Diese Chance sollte von den Vergabeinstitutionen auch genutzt werden“, betont auch der lvh-Ortsobmann von Rasen-Antholz, Nikolaus Messner.