Von: luk
Bozen – “Als Brücke zwischen Nord und Süd wirkt sich die besonders schwierige Lage in Italien, Österreich und Deutschland auch auf die Rentabilität der Südtiroler Großhandelsbetriebe aus. Und wir sind stark abhängig von der Entwicklung im heimischen Tourismus. So bereitet das wochenlange Hickhack mit dem Beginn der Wintersaison den Zulieferern der Gastronomie- und Tourismusbetriebe große Schwierigkeiten“, unterstreicht Werner Gramm, Vertreter des Großhandels im hds – Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol.
Mit dem ständig verzögerten Beginn der Wintersaison und mit der derzeit fehlenden Garantie, dass die Saison heuer überhaupt startet, werde diese Situation zu einem großen Problem für die Branche. „Wir verzeichnen bisher Umsatzrückgänge von rund 50 Prozent speziell bei den Tourismuszulieferern“, betont Gramm.
Der Lebensmittelsektor habe zusätzlich das Problem der Fälligkeiten der Ware. “Wenn diese nicht geliefert werden kann, weil die Betriebe geschlossen bleiben, muss diese entsorgt werden. Bei einem Umsatzausfall über eine noch längere Zeit, ist die gesamte Situation neu zu bewerten, auch aus Sicht der Unterstützungsmaßnahmen, die für den Großhandel nur im geringen Maße greifen. Das ist ein herber Schlag“, so der Vertreter des Großhandels im hds, Werner Gramm.
Gramm unterstreicht die Bedeutung des Sektors für Südtirol: „Oft fristet der Großhandel in der öffentlichen Wahrnehmung eher ein Schattendasein. Doch das entspricht nicht der eigentlichen Leistung dieser Branche, denn die Zahlen sprechen eine andere Sprache. So zählen wir in diesem Bereich rund 4600 Unternehmen mit über 22.000 Beschäftigten in Südtirol.“ Das schaffe Wohlstand, garantiere sichere Arbeitsplätze und fördere den Austausch zwischen Wirtschaftsbranchen und -territorien. Südtirol sei Dank seiner Brückenfunktion zwischen Mittel- und Südeuropa für diesen Wirtschaftssektor prädestiniert.