Von: Ivd
Andrian – Bei einer gezielten Kontrolle am Mittwochnachmittag deckten Behörden in einer Unterkunft im Gemeindegebiet Andrian eine Vielzahl gravierender Missstände auf. Im Fokus standen dabei nicht nur Verstöße gegen Sicherheits- und Hygienebestimmungen, sondern auch Verstöße gegen Meldepflichten und das Steuerrecht. Der Betreiber – ein 40-jähriger Südtiroler – wurde bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
An der Aktion beteiligt waren neben den Carabinieri von Terlan auch Polizeibeamte aus Bozen – darunter die Verwaltungsabteilung sowie das kriminaltechnische Labor –, technische Inspektoren des öffentlichen Sanitätsdienstes sowie der Landesfeuerwehrdienst. Die Kontrolle war Teil einer gezielten Maßnahme, die auf frühere Ermittlungen zu anderen kriminellen Vorkommnissen in der Region zurückging.
Verstoß gegen Meldepflicht und Sicherheitsvorgaben
Bereits die erste Überprüfung der Gästeliste offenbarte ein schwerwiegendes Versäumnis: Der Betreiber hatte es unterlassen, die Anwesenheit seiner Gäste auf der Plattform „Alloggiati Web“ zu melden – ein Pflichtsystem, das den Sicherheitskräften erlaubt, Bewegungen potenziell gefährlicher Personen zu überwachen. Von den insgesamt 22 angetroffenen Gästen verfügten neun über polizeiliche Vorstrafen unterschiedlichster Art.
Verdacht auf Steuerhinterziehung und Brandschutzmängel
Auch im finanziellen Bereich stießen die Kontrolleure auf Unregelmäßigkeiten. Es wurden nicht dokumentierte Einnahmen festgestellt, ein klarer Verstoß gegen geltende steuerrechtliche Bestimmungen. Die genaue Schadenssumme wird derzeit noch ermittelt.
Beim Thema Brandschutz und Arbeitssicherheit traten ebenfalls eklatante Mängel zutage. Die Prüfer stellten sowohl bauliche Defizite als auch eine unzureichende Dokumentation des Brandschutzkonzepts fest. Auch die hygienischen Zustände ließen zu wünschen übrig: In nicht dafür vorgesehenen Bereichen wurden Abfälle gelagert, zudem müssten laut Behörden bestimmte bauliche Mängel dringend saniert werden.
Konsequenzen und Ausblick
Der Betreiber wurde an die zuständigen Stellen gemeldet und wird sich nun für die verschiedenen Vergehen verantworten müssen. Ihm drohen sowohl verwaltungsrechtliche als auch strafrechtliche Konsequenzen. Angesichts der bevorstehenden Urlaubssaison kündigten sie weitere Schwerpunktkontrollen in anderen Beherbergungsbetrieben der Provinz Bozen an. Ziel sei es, sichere und gesetzeskonforme Aufenthalte in Südtirol zu gewährleisten.
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