Von: ka
Bruneck – Die nachhaltige Mobilität und im Speziellen Bikes und E-Bikes können zu Schlüsselfaktoren der wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung Südtirols werden. Wie man den Aufschwung des Fahrrads genau 200 Jahre nach dessen Erfindung nutzen kann und welches Potenzial noch darin steckt, erklärten führende Unternehmen, Destinationsvermarkter und Vertreter der öffentlichen Verwaltung bei der heutigen Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung der neuen PAPIN-Verleihstelle am Bahnhof Bruneck.
Thomas Widmann, Vizepräsident des Südtiroler Landtages, betonte, dass Südtirol im Radbereich in den vergangenen Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht hat: „Südtirol ist heute eine erfolgreiche Rad-Destination, ein Highlight in Europa“, so Widmann, der „Vater“ des Südtirol Passes. „Dies war und ist nur möglich, weil das Zusammenspiel zwischen Institutionen und privaten Unternehmen so gut funktioniert. Zu den Vorreiterunternehmen in diesem Bereich zählt seit mittlerweile 3 Jahrzehnten PAPIN aus Innichen.“ In dieselbe Kerbe schlug auch STA-Präsident Martin Ausserdorfer: „Das Thema Bike wird immer wichtiger. Nicht nur für den Tourismus, sondern auch für Einheimische. Der gesellschaftliche Wandel und ein Mobilitätsverständnis weg vom Privatauto treiben diese Entwicklung an. Die öffentliche Hand muss gemeinsam mit privaten Partner dafür sorgen, dass die Einstiegshürde für die Bevölkerung möglichst niedrig ist. Eine einheitliche Ladestruktur und ein Abrechnungssystem über den Südtirol Pass sollen etwa den Verleih von E-Bikes in Zukunft problemlos ermöglichen“, so Ausserdorfer.
PAPIN, Europas Nummer 1 bei Fahrraddienstleistungen, bestätigt die wachsende Bedeutung von Bikes und E-Bikes. „Wir erzielen jährlich zweistellige Zuwächse“, so Firmenchef Karl Fritz Schmidhofer. Heute verfügt PAPIN europaweit über rund 80 Verleihstellen, 35 davon in 30 Gemeinden Südtirols. „Zu den 25 bereits bestehenden sind 2017 insgesamt 10 in mehreren Bezirken des Landes hinzugekommen, unter anderem in Bozen, Meran, Mals und Terlan“, so Schmidhofer. „Für eine Rad-Destination ist es sehr wichtig, dass es ein engmaschiges, qualitativ hochwertiges Verleihnetz gibt. Die Radler können ihr Bike an jedem beliebigen Verleihpunkt zurückgeben – um den Rücktransport kümmern wir uns, was wiederum den öffentlichen Personennahverkehr mit Bahn und Bus entlastet.“
Die Zahl derer, die auf den Radwegen Südtirols und den länderübergreifenden Routen unterwegs sind, steigt kontinuierlich. Auf Europas meistbefahrener Strecke von Innichen nach Lienz sind es beispielsweise bis zu 5.000 am Tag und über 150.000 pro Jahr. „Unsere Kunden sind Urlauber, aber vermehrt auch Einheimische“, so Schmidhofer, der seit über 3 Jahrzehnten im Verleihgeschäft tätig ist. „Biken liegt zweifellos im Trend. Und die Popularität wird weiter zunehmen, weil durch E-Bikes auch neue Zielgruppen erschlossen werden können.“
PAPIN verfügt über Südtirols größten Fuhrpark an E-Bikes: „Wir haben auch heuer stark in die E-Mobilität investiert und sind aktuell bei einer Zahl von über 1000 E-Bikes angelangt, 50 Prozent davon sind E-Citybikes, 50 Prozent E-Mountainbikes. Die Nachfrage übertrifft das Angebot, nur gibt es immer wieder Lieferengpässe vonseiten der Hersteller“, erklärt Schmidhofer. Klar ist für ihn, dass E-Bikes als Sportgerät und nachhaltiges Fortbewegungsmittel in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. „Für mich ist es die Evolution des Fahrrads.“ Bei der E-Bike-Offensive will PAPIN auch an die Südtiroler Pendler denken: „Neben den mehr als 200 Hotels die wir in Suedtirol beliefern mit einem Rundum sorglos Paket starten wir mit einem ähnlichen Angebot für Südtiroler Betriebe, welche E-Bikes für ihre Mitarbeiter anmieten und damit nicht nur einen Beitrag zur Verringerung des Privatverkehrs auf den Straßen leisten sondern auch die Produktivität steigern können.“
Nachhaltigkeit schreibt PAPIN auch bei den Verleihstellen groß: „Wir haben uns lange bemüht, eine Lösung im Einklang mit unserer Vision der Green Mobility zu finden, die zudem flexibel und modular ist. Die neuen Verleihstellen in Bruneck, Meran und Mals bestehen fast zu 100% aus Holz – entwickelt und gefertigt wurden sie in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Firma Rubner.“
„Green Mobility“ trifft „Green Building“
Dahinter steckt eine weltweit neuartige Konstruktion: „Der Baustoff Holz bietet sehr große Vorteile gegenüber anderer Bauweisen. Einer der wichtigsten Aspekte ist hierbei das angenehme Raumklima im Gegensatz zu der Variante der Stahlcontainer. Die Fähigkeit des Holzes die Feuchtigkeit zu binden und bei Bedarf abzugeben, sowie die guten thermischen Eigenschaften erzeugen einen Wohlfühleffekt, der so bei anderen Baumaterialen nie zu erreichen ist. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist in den Zeiten der Klimaerwärmung vor allem der ökologische Aspekt“, so der Entwickler der Blockhauscontainer bei Rubner Haus, Felix Gruber. Rubner plant mit dem für PAPIN erstmals realisierten Projekt den Schritt auf den nationalen und internationalen Markt: „In der zunehmend mobilen Welt werden dementsprechende Bauweisen immer wichtiger und in allen Bereichen angewendet. Die Nachfrage nach mobilen Bauwerken steigt stetig an. Ein breites Spektrum von Einsatzgebieten eröffnet sich, diese reichen von Notlösungen für Katastrophengebiete, Baustelleneinrichtung, provisorische Ausweichstellen für Schulen und öffentliche Gebäude, Kiosklösungen bis hin zum Camping, Mobile Home, verdichtetes Wohnen, Gartenhäuser oder Strandbars“, so Geschäftsführer Georg Birkmaier.
EUROBIKE MEDIADAYS: 27. bis 29. Juni
Die zunehmende Bedeutung des Themas Bike spüren auch Südtirols Touristiker. „Radfahren wird als Urlaubsmotiv Jahr für Jahr wichtiger. Dieses Potenzial gilt es vermehrt auszuschöpfen“, so Artur Costabiei, Direktor der Ferienregion Kronplatz. „Wir haben uns seit einiger Zeit zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit unseren Tourismusvereinen Produkte rund um das Thema zu schaffen, um die Begehrlichkeit zu steigern. Nebenbei läuft auch die internationale Kommunikation. Wir befinden uns in einem laufenden Prozess. Touren, Natur, Abenteuer und Erlebnisse sind für Gäste urlaubsentscheidend, aber die Infrastruktur darf nicht fehlen, zum Beispiel eine hochwertige Hotellerie, Gastronomie und gut funktionierende Verleihdienste“, erklärt Costabiei. Ebenfalls wichtig für die Entwicklung einer Rad-Destination seien neben einem durchdachten Radwegenetz Events im Radbereich. Dazu zählen die EUROBIKE MEDIADAYS vom 27. bis zum 29. Juni in Reischach. „Wir erwarten dabei 217 Bike-Journalisten aus 17 Ländern. Sie dürfen bereits jetzt, 2 Monate vor der Messe EUROBIKE in Friedrichshafen, die neuesten Bike-Modelle testen.“ Zudem werden die akkreditierten Journalisten laut Costabiei zu 2 Abenden eingeladen, wobei der zweite in Zusammenarbeit mit IDM Südtirol organisiert wird: ein einmaliges kulinarischer Erlebnis am „Südtirol Genuss Trail“. „Für uns als Ferienregion Kronplatz ist es eine große Ehre für einige Tage im Mittelpunkt der Fachwelt zu stehen und uns dadurch auch als Rad-Destination medienwirksam positionieren zu können.“ Nähere Informationen zu den EUROBIKE MEDIADAYS unter www.eurobike-mediadays.de.