Von: mk
Bozen – Anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober warnt der SGBCISL vor den wachsenden Ungleichheiten in Südtirol und mahnt höhere Löhne, mehr soziale Gerechtigkeit und eine konsequentere Umverteilung an.
Lohnabhängige Arbeit muss ein würdiges Leben sichern. Die Prekarisierung des Arbeitsmarktes und schlecht bezahlte Arbeit bringen wirtschaftliche Unsicherheit und verstärken das Armutsrisiko. Nicht nur einkommensschwache Haushalte sind armutsgefährdet, auch der Mittelstand riskiert infolge eines unvorhergesehenen Ereignisses, wie eine Entlassung, der Verlust der Wohnung oder eine Krankheit, in die Armut abzurutschen“, so die SGBCISL-Generalsekretäre Georg Plaickner und Donatella Califano.
„Neben einer Entlohnung, die den Lebenshaltungskosten angemessen ist und mit der Teuerung Schritt halten kann, sind eine bezahlbare Wohnung, ein effizientes öffentliches Gesundheitswesen und ein engmaschiges soziales Sicherungsnetz grundlegende Faktoren zur Vorbeugung von Armut.“ Im Hinblick auf die zukünftige Absicherung im Alter rufen die beiden Generalsekretäre die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf, sich rechtzeitig über eine Zusatzrente zu informieren.
Die Politik ist in Zeiten wachsender Ungleichheiten mehr denn je gefordert, Ressourcen sozial gerechter zu verteilen und für die Sicherung der sozialstaatlichen Leistungen und Dienste Sorge zu tragen, etwa für die Pflege. „Als wichtigen, konkreten Schritt könnte das Land die eigenen Sozialleistungen endlich an die stark gestiegene Inflation anpassen, angefangen beim Landesfamiliengeld. Diese Unterstützungsleistungen haben durch die Teuerung massiv an Wirkkraft eingebüßt“, so Plaickner und Califano.
Löhne, die den steigenden Preisen hinterherhinken, und wachsende soziale Ungleichheiten sind nicht nur individuelle Probleme, sondern gesamtgesellschaftliche Herausforderungen: sie gefährden den sozialen Zusammenhalt und die gesellschaftstragenden Werte.
„Wir stellen zudem in unserer täglichen Arbeit häufig fest, dass Bedürftige nicht um Beihilfen ansuchen. Manche schämen sich zugeben zu müssen, auf Unterstützung angewiesen zu sein, andere wissen gar nicht, dass es für ihre Problemlage eine öffentliche Unterstützungsleistung gibt. Hier gilt es, zu sensibilisieren und besser über Unterstützungsleistungen und Anlaufstellen zu informieren, so die SGBCISL-Generalsekretäre abschließend.
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