Von: mk
Bozen – Wertschätzung und Begleitung, eine gute Risikoabsicherung, klare Regeln für Freiwillige: Durch das Qualitätsabzeichen „Volunteering Quality“ erkennen ehrenamtlich tätige sofort, wo sie gut betreut und ohne Sorgen mithelfen können. Heute hat der Dachverband für Soziales und Gesundheit die Initiative auf einer Pressekonferenz in Bozen vorgestellt.
In Südtirol wird enorm viel Freiwilligenarbeit geleistet. Etwa jeder dritte Südtiroler ist freiwillig und ehrenamtlich aktiv, stellt seine Arbeitskraft, Talente und Zeit unentgeltlich zur Verfügung. Auch die gemeinnützigen Organisation werden hauptsächlich von Freiwilligen getragen. All dies ist von unschätzbarer Bedeutung und bringt unserem Land einen enormen Mehrwert. Davon profitieren die verschiedensten Bereiche: vom Gesundheits- bis zum Sozialwesen, vom Bildungsbereich bis hin zu Sport, Kultur und Kunst.
Freiwilliges Engagement ist aber keineswegs selbstverständlich und auch kein Selbstläufer. Der Dachverband für Soziales und Gesundheit hat dies schon vor Jahren festgestellt und so ist die Initiative „Volunteering Quality“ entstanden. Es geht dabei darum, die Qualität der Freiwilligenarbeit fördern. „Qualitätsstandards helfen dabei, ein breites freiwilliges Engagement zu fördern, neue Freiwillige zu gewinnen und ehrenamtliche Mitarbeiter zu halten“, ist Dachverband-Präsident Martin Telser überzeugt.
„In einem mehrjährigen Prozess wurden einige wesentliche Qualitätsstandards in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen gemeinnützigen Organisationen entwickelt und abgestimmt. Viele freiwillig engagierte Menschen und viele Organisationen haben dabei ihre Erfahrungen, Anregungen und Wünsche eingebracht“, erklärt Simonetta Terzariol von der Dienststelle für Freiwilligenarbeit im Dachverband. So ist eine Aufstellung jener Kriterien entstanden, worauf besonders Wert gelegt wird: etwa eine Stellenbeschreibung der Aufgaben, Verantwortungen und die Gestaltungsmöglichkeiten der Freiwilligentätigkeit; gezielte Aus- und Weiterbildung; Begleitung und Beratung; einen Nachweis über die geleistete Arbeit; einen angemessenen Versicherungsschutz und Aufklärung über Risiken.
Die interessierten Organisationen verpflichten sich durch eine offizielle Erklärung zur Einhaltung dieser Regeln und dürfen damit das Qualitätszeichen „Volunteering Quality“ tragen. Der Dachverband stellt das System allen gemeinnützigen Einrichtungen zur Verfügung und macht in Veröffentlichungen besonders kenntlich, welche Organisationen sich dem System anschließen und zur Einhaltung der Qualitätskriterien in der Freiwilligenarbeit verpflichtet haben.
„Freiwillig heißt: arbeiten und mithelfen, ohne finanzielle Gegenleistung. Freiwilligenarbeit wird anders honoriert: mit geeigneten, den Interessen entsprechenden Aufgabenbereichen, mit Anerkennung, qualifizierter Begleitung, Angeboten zur Weiterbildung. Auch eine möglichst umfassende Absicherung vor Risiken gehört dazu“, so Telser.
Das Qualitätszeichen macht für die Freiwilligen schnell und leicht erkennbar, welche Organisation besonders attraktiv ist.