Von: luk
Bozen – In der Diskussion um die Lehrlingslöhne ergreift auch der lvh das Wort und stellt klar: “Das Einstiegsgehalt der Südtiroler Lehrlinge liege über dem Durschnitt von denselben in Österreich, Deutschland oder der Schweiz. Betriebe würden trotz der hohen Auflagen und unabhängig von den Kosten junge Menschen einstellen, weil sie darin eine notwendige und wichtige Investition in die Zukunft sehen.
Die Ausbildung von jungen Talenten gehöre im Handwerk zur Betriebsphilosophie. „Lehrlinge sind schon längst keine billigen Arbeitskräfte mehr, sondern wertvolle Mitarbeiter, die einen wesentlichen Beitrag zur laufenden Produktion und den Dienstleistungen des Unternehmens erbringen. Sie sind unser bestes Zukunftskapital und entsprechend werden sie auch behandelt und entlohnt“, kommentiert lvh-Chef Martin Haller die aktuelle Entlohnungsdebatte.
“Im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Ländern sehen die lokalen Kollektivverträge bereits höhere Reallöhne vor. Zusätzlich belohnt werden leistungswillige Mädchen und Burschen. Wer einen schulischen Notendurchschnitt von 7,5 erzielt, erhält im darauffolgenden Jahr eine Lohnerhöhung von zehn Prozent. Damit geben wir motivierten jungen Menschen eine zusätzliche Chance, eine Prämie für ihre Leistung zu bekommen“, betont Haller. Im Handwerk gebe es sehr viele vorzeigbare Entlohnungsbeispiele. Den Unternehmen sei sehr wohl bewusst, dass die jungen Leute die Nachwuchsgeneration darstellen, welche es zukünftig benötigt, um das Niveau des Südtiroler Qualitätshandwerks zu halten und weiter auszubauen. „Nachdem die Lehrlingszahlen aber wieder steigen, sind wir sicher, dass die Jugend die Investitions- und Ausbildungsbereitschaft der Betriebe anerkennt und wertschätzt“, ist Haller überzeugt.
„Ein bisschen wundern muss ich mich schon über die Kritik der Gewerkschaften bezüglich der Lehrlingslöhne, denn umgekehrt, wenn es darum geht Gelder lokal zu verwalten und zu nutzen, wird ein Veto eingelegt“, sagt lvh-Präsident Martin Haller. Damit nimmt Haller Bezug auf den nationalen Sanitätsfonds für Bauarbeiter, welcher ab 1. Oktober für die Baubranche greift und der beträchtliche Kürzungen bei den Gesundheitsleistungen vorsieht. „Wir haben stets eine lokale Lösung angestrebt, die uns eine gewisse Autonomie, vor allem aber gute Sanitätsleistungen bietet. Nun müssen wir mit der nationalen Lösung vorlieb nehmen. Anstatt eines zu kritisieren und anderes zu blockieren, sollten vermehrt konstruktive Dialoge und Entscheidungen im Vordergrund stehen“, betont der lvh-Verbandspräsident.